Barmer-Analyse – Zahl der Atemwegserkrankungen steigt deutlich an
Berlin, 25. Oktober 2022 – Atemwegserkrankungen führen inzwischen wieder zu deutlich mehr Krankschreibungen. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Darin werden alle Krankschreibungen aufgrund von typischen saisonalen Atemwegsinfekten erfasst, auch Corona-, Grippe- und Pneumonie-Fälle sind darin enthalten.
Nach einem Tiefstand in Kalenderwoche 36 (4. bis 10. September) mit rund 200 Krankgeschriebenen je 10.000 anspruchsberechtigte Barmer-Versicherte waren in KW 40 (2. Oktober bis 8. Oktober) rund 410 je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigte arbeitsunfähig. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 100 Prozent. Die Corona-Krankschreibungen machen von allen Atemwegs-Krankschreibungen 31 Prozent aus. Auch hier steigt die Zahl der Krankschreibungen langsam wieder an. In KW 40 waren 130 je 10.000 Anspruchsberechtigte mit einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben.
Besonders hohe Krankschreibungsrate in Thüringen
Den Ergebnissen der Analyse zufolge gibt es massive regionale Unterschiede bei der Rate der Atemwegs-Krankschreibungen. In KW 40 war Thüringen mit 493 je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten am stärksten betroffen. Auf Platz zwei und drei befanden sich Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt mit jeweils 479 je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtige, die wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig waren. Den niedrigsten Wert gab es in Hamburg mit 326 je 10.000 Anspruchsberechtigte. Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hatten mit 368 beziehungsweise 361 je 10.000 Anspruchsberechtige ebenfalls vergleichsweise geringe AU-Zahlen in diesem Zeitraum.

BARMER
- Kassenprofil, Testergebnisse und Informationen-
Lungenerkrankung COPD in Sachsen-Anhalt häufiger als im bundesweiten Durchschnitt
Es ist ein tückisches, weit verbreitetes und dennoch weitgehend unbekanntes Leiden. In Sachsen-Anhalt sind überdurchschnittlich viele Menschen von der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD betroffen. Mit einer Krankheitshäufigkeit von 7,9 Prozent liegt das Land über dem bundesweiten Durchschnitt von 7,1 Prozent. -
DAK meldet für 2021 gesunkenen Krankenstand: Weniger Erkältungen, dafür mehr Depression
Das zweite Jahr der Corona-Pandemie brachte laut einer Studie der DAK-Gesundheit einen neuen Höchststand bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Insgesamt war laut DAK aber ein Sinken der krankheitsbedingten Ausfälle zu verzeichnen gewesen. -
TK meldet Rekorddauer von Krankschreibungen
Die beschäftigten Arbeitnehmer in Deutschland haben sich in der ersten Jahreshälfte 2022 so lange krankschreiben lassen wie noch nie. Das berichtet die Techniker Krankenkasse nach einer Auswertung von Zahlen aus dem aktuellen Gesundheitsreport.