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Erste Hilfe

Wie helfen bei Schlaganfall?

Erkennen und richtig handeln im Notfall
veröffentlicht am 11.11.2022 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Stabile Seitenlage als Erste Hilfe Stabile Seitenlage als Erste Hilfe(c) succo / Pixabay / CC0
Ein akuter Schlaganfall kann nicht nur hochbetagte, sondern auch jüngere Menschen und sogar Kinder treffen. Darauf weist die AOK Sachsen-Anhalt aus Anlass des bundesweiten „Tages gegen den Schlaganfall" am 10. Mai hin. Eine schnelle erste Hilfe vor Ort kann die dramatischen Folgen wie Behinderung oder Tod verhindern. Doch was genau ist im Notfall zu tun?

2022-11-11T12:14:00+00:00
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Schlaganfälle sind hierzulande mit 270.000 jährlichen Fällen laut Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe die dritthäufigste Todesursache. Verursacht werden sie entweder durch Hirnblutungen oder Hirninfarkte, weshalb Schlaganfälle auch als „Hirnschlag“ bezeichnet werden. „Häufig ist ein gerissenes Hirnaneurysma die Ursache. Durch das ausströmende Blut steigt der Druck im Schädel und das empfindliche Hirngewebe wird geschädigt.", so Kay Nitschke, Leiter Ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt.

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Schnell und überlegt helfen

Wenn durch den Anfall lebenswichtige Gehirnbereiche wie das Atemzentrum betroffen werden, ist akute Lebensgefahr im Verzug. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles und sofortiges Handeln unverzichtbar. Als Symptome für einen akuten Schlaganfall kommen plötzlich auftretende Taubheitsgefühle, plötzlich eintretende Sehstörungen mit Doppelbildern oder einseitiger Erblindung, plötzlich einsetzende Sprachstörungen sowie Schwindel, Gleichgewichtsstörungen sowie heftige Kopfschmerzen in Frage. Als mögliche Frühwarnzeichen gelten auch so genannte „Mini"-Schlaganfälle, die nur vorübergehend als Durchblutungsstörungen auftreten können. Als Richtschnur zum feststellen eines Schlaganfalls gilt die so genannte FAST-Regel. AOK-Experte Kay Nitschke rät Betroffenen, Symptome ernst zu nehmen und einen Arzt aufzusuchen.

Erkennen mit der FAST-Regel  

Einen wichtigen Hinweis auf einen möglichen Schlaganfall kann auch der sogenannte FAST-Test geben, den jeder durchführen lassen kann.

Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Wird das Gesicht der Person einseitig verzogen, kann dies auf eine Halbseitenlähmung hinweisen.

Arms (Arme): Lassen Sie die Person die Arme nach vorne strecken, Handflächen zeigen nach oben. Hat die Person Schwierigkeiten beide Arme zu heben, kann dies ein Hinweis auf eine Lähmung sein.

Speech (Sprache): Fordern Sie die Person auf, einen einfachen Satz nachzusprechen, z. B. „Heute ist schönes Wetter." Klingt der Satz bei der Person undeutlich/verwaschen oder kann sie gar nicht sprechen, weist dies auf eine Sprachstörung hin.

Time (Zeit): Setzen Sie sofort den Notruf 112 ab. Schildern Sie die Symptome und äußern Sie Ihren Verdacht auf einen Schlaganfall.

 

Erste Hilfe bei Schlaganfall – was ist zu tun ?

Treten im Alltag deutliche Anzeichen eines einsetzenden Schlaganfalls auf, ist es für Helfende wichtig, ruhig und besonnen zu handeln und dabei das richtige zu tun. Bevor man selbst erste Hilfe leistet, ist zunächst der Notruf 112 zu wählen und die notwendigen Informationen zu übermitteln. Dazu gehörten Angaben zu den beobachteten Symptomen und den Zeitpunkt ihres Auftretens. In der Öffentlichkeit sollten umstehende Menschen aktiv um Mithilfe gebeten werden. Dem betroffenen Menschen sollte möglichst lückenlos beruhigende Zuwendung gegeben werden, bis der Notarzt eintrifft. Dazu gehört es auch, zu kommunizieren, dass Hilfe unterwegs ist.

Defibrilator - Lebensrettung bei Herz- / Atemstillstand Defibrilator - Lebensrettung bei Herz- / Atemstillstand(c) Tim Reckmann / pixelio.de
„Achten Sie auf die Atmung des Betroffenen.“ rät Kay Nitschke und empfiehlt die stabile Seitenlage. Beengende Kleidung sollte gelockert werden. Ist der Betroffene bewusstlos, den Oberkörper nicht erhöhen – dies ist nur bei Wachen Patienten zu empfehlen.“ Keinesfalls sollten dem Betroffenen Getränke gereicht werden, weil es bei akuter Schluckstörung dann zu Erstickungsanfällen kommen kann. Aktive Wiederbelebungsmaßnahmen, sind von den Ersthilfeleistenden dann einzuleiten, wenn ein Atemstillstand oder Herzstillstand festgestellt wird.

Schutz durch aktive Prävention

Die AOK Sachsen-Anhalt betont die Wichtigkeit einer präventiven Lebensweise, denn sieben von zehn Schlaganfällen könnten durch Risikominimierung so verhindert werden. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie der Verzicht auf Alkohol und Rauchen sind die hierbei die bekannten Essentials.

 

 

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