Lauterbach: Durchschnittlicher Zusatzbeitrag 2024 soll steigen
Weil Finanzminister Christian Lindner (FDP) weitere Steuerzuschüsse für die Krankenkassen ablehnt, sieht der Gesundheitsminister politisch keine Alternative zu Beitragserhöhungen. Dafür erntete er Kritik unter anderem von der Opposition und Sozialverbänden.
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wurde zum Jahresanfang 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent angehoben und steigt 2024 nach der Aussage Lauterbachs auf maximal 2,0 Prozent. Dieser Richtwert ist für die einzelnen Krankenkassen aber nicht verbindlich. Diese entscheiden gegen Jahresende anhand ihrer Bilanz über eine Anhebung, Beibehaltung oder Senkung des Zusatzbeitrags. Im konkreten Fall könnte der Zusatzbeitrag einer Krankenkasse noch deutlich höher ausfallen, wenn die Kasse dies für erforderlich hält und so beschließt.
Auf gesetzlich versicherte Arbeitnehmer kommen nach Lauterbachs Prognose Mehrkosten für die Krankenversicherung von bis zu 120 Euro jährlich hinzu. Auch die Arbeitgeber, die von der Ampel-Regierung bereits durch die aktuelle Pflegereform stärker zur Kasse gebeten werden, wären wiederum betroffen. Denn die Arbeitgeber teilen sich den Krankenkassenbeitrag mit ihren Angestellten je zur Hälfte.
Auf Besserverdienende und ihre Arbeitgeber könnten jedoch noch wesentlich höhere Sozialabgaben für die Krankenversicherung zukommen. Denn mit Ausnahme der FDP plädieren die Ampel-Spitzen für eine deutliche Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze. Dadurch würden sich die monatlichen Beiträge im Maximalfall um bis zu 46 Prozent erhöhen.
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