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Ernährung & Gesundheit

Orthomolekulare Medizin - Fit mit Nährstoffpräparaten?

veröffentlicht am 15.11.2024 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Orthomolekoulare Medizin setztunter anderem auf Vitamine  Orthomolekoulare Medizin setztunter anderem auf Vitamine(c) getty Images / UltimaSperanza
Im Zentrum der orthomolekularen Medizin steht der hochdosierte Einsatz von Mineralstoffen, Fettsäuren, Spurenelementen und Vitaminen zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten. Sie wurde maßgeblich durch den Chemie- und Friedensnobelpreisträger Linus Pauling geprägt und zählt zu den alternativmedizinischen Verfahren.

2024-11-15T14:26:00+00:00
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Zu den so genannten Vitalstoffen, die als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, zählen Mineralstoffe, Vitamine, essentielle Fettsäuren und Aminosäuren. Dabei wird allerdings eine deutlich höhere Zufuhr empfohlen, als sie derzeit ernährungsmedizinisch empfohlen wird. Nach ihrem Begründer Linus Pauling ist die orthomolekulare Medizin die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentrationen von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit wichtig sind. Aus Sicht der orthomolekularen Medizin führt ein biochemisches Ungleichgewicht im Körper zu Krankheiten beziehungsweise Stoffwechselstörungen und Immunschwäche. Dieses Ungleichgewicht kann durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden.

Orthomolekulare Medizin wird von Ärzten und Therapeuten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung praktiziert. In Deutschland sind dies verschiedene Allgemeinmediziner, Fachärzte oder Heilpraktiker, die ihre Leistungen in einer Klinik oder Praxis anbieten.

Wissenschaft und Orthomolekulare Medizin

Aus Sicht der orthomolekularen Medizin führt ein biochemisches Ungleichgewicht im Körper zu Krankheiten beziehungsweise Stoffwechselstörungen und Immunschwäche. Dieses Ungleichgewicht kann durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Zu den so genannten Vitalstoffen, die als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, gehören Mineralstoffe, Vitamine, essentielle Fettsäuren und Aminosäuren. Dabei wird allerdings eine deutlich höhere Zufuhr empfohlen, als sie derzeit ernährungsmedizinisch empfohlen wird. Die orthomolekulare Medizin, wie sie von Linus Pauling definiert wurde, ist die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung des Gehalts an Substanzen, die normalerweise im menschlichen Körper vorkommen und eine Bedeutung für die Gesundheit haben.

Vorteile der Orthomolekularen Medizin

Diese Methode ist vor allem dann sinnvoll, wenn durch einseitige Ernährung, wie es beim Veganismus der Fall ist, der Nährstoffbedarf nicht gedeckt wird. Auch bei Sportlern oder Schwangeren kann eine erhöhte Zufuhr sinnvoll sein. Wichtig ist vor allem eine ausreichende Diagnostik, um festzustellen, welche Nährstoffe die Patienten tatsächlich benötigen. Der Nährstoffgehalt kann zum Beispiel im Speichel oder im Vollblut bestimmt werden.
Die Patienten erhalten dann spezielle orthomolekulare Präparate. Nährstoffpräparate mit natürlichen Molekülen werden beispielsweise zur Prophylaxe, zur Steigerung des Wohlbefindens, aber auch zur Behandlung von Krankheiten und Nährstoffmangel eingesetzt. Die Dosierung richtet sich nach dem Anwendungsgebiet und der jeweiligen Diagnose. Die Therapeutika der Orthomolekularen Medizin sind entsprechend dosierte Kapseln, Tabletten, Trinklösungen, Brausetabletten und Sirupe, die die Patienten über einen bestimmten Zeitraum zu sich nehmen. Aber auch Infusionstherapien mit Mikronährstoffen, Hochdosistherapien und spezielle Diäten kommen zum Einsatz.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse?

Patienten, die einen akuten Vitaminmangel nachweisen können, haben Anspruch auf die Kostenübernahme zugelassener Medikamente durch die gesetzlichen Krankenkassen. Nahrungsergänzungsmittel der orthomolekularen Medizin werden hingegen nicht übernommen. Auch Behandlungen im Bereich der Orthomolekularmedizin durch Heilpraktiker werden nicht übernommen. Hier muss eine Zusatzversicherung für Naturheilverfahren abgeschlossen werden.
In Einzelfällen, in denen die orthomolekulare Therapie nachweislich wirksam und medizinisch notwendig ist und keine schulmedizinische Behandlung zur Verfügung steht, kann die GKV zur Kostenübernahme verpflichtet sein. Patienten sollten sich in diesem Fall mit ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen, um die Kostenfrage zu klären. Nur so können sie vermeiden, auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Gafahren für die Gesundheit?

Sowohl ein Nährstoffmangel als auch eine Überdosierung von Vitalstoffen kann zu gesundheitlichen Schäden führen. Zahlreiche Studien belegen, dass eine langfristige Einnahme von hochdosierten Vitaminen, wie sie in der orthomolekularen Medizin üblich ist, zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen und sogar zu einer verkürzten Lebenserwartung führen kann. Insbesondere fettlösliche Vitamine (EDKA) können sich im Körper anreichern. Aber auch die in Megadosen zugeführten wasserlöslichen Vitamine (B, C) sowie Spurenelemente und Mineralstoffe können den Stoffwechsel erheblich belasten. Schockierend: Es gibt sogar Studien, die zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Vitamin E die Sterblichkeit erhöht. Auch Vitamin A ist in hohen Dosen krebserregend und kann bei Einnahme während der Schwangerschaft zu schweren Missbildungen beim Neugeborenen führen. Eine hohe Zufuhr von Vitamin C kann unter anderem zu Nierensteinen oder Osteoporose führen.

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  • Orthomolekulare Therapie von Kassenerstattung ausgeschlossen
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