Mit mpMRT frühzeitig Prostata-Krebs erkennen
Multiparamatrisches MRT gilt als erkennungssicheres nicht-invasives VerfahrenDie detailgenauen Bilder des Verfahrens ermöglichen es, Prostatakrebs rasch zu erkennen bzw. auszuschließen und Erkrankungsverläufe exakt zu verfolgen.
Symptome von möglichem Prostata-Krebs
Hodenschmerz als mögliches Symptom von Krebs(c) Canva.com
- Schmerzen beim Urinieren bis hin zu Blut im Urin
- Beschwerden im unteren Rücken sowie im Hüftbereich und dem Becken
- ein gesteigerter Drang, Wasser zu lassen
- Schmerzen bei der Ejakulation
Unabhängig dieser Symptome empfiehlt es sich besonders im fortgeschrittenem Alter regelmäßig eine Prostatauntersuchung durchführen zu lassen. Hierbei hilft vor allem die multiparametrische MRT eine Erkrankung der Prostata auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen. .
Vorteile des mpMRT-Verfahrens
Krebsvorsorge mit mpMRT(c) Canva.com
- mpMRT eignet sich vor allem zur Erstdiagnostik
- mpMRT empfiehlt sich zu Beginn einer fortlaufenden Prostataüberwachung
- Ein Zusammenspiel aus mpMRT und Biopsie steigert die Ergebnissicherheit
Ablauf einer mpMRT
Die klassische Prostatauntersuchung wird in urologischen Praxen durchgeführt. Urologen nutzen dabei die manuelle Tastuntersuchung. Zudem bestimmen sie die PSA-Werte, um eine erste Diagnose zu stellen. Damit sich der Urologe, wenn nötig, ein genaueres Bild machen kann, kann er anschließend eine ärztliche Empfehlung für eine multiparametrische MRT aussprechen. Diese erfolgt meist in einer Radiologiepraxis, die über Magnetresonanztomographen verfügen. Dieser arbeitet mit für die mpMRT notwendigen Magnet- und Radiowellen. Die multiparametrische MRT nutzt somit keine Röntgenstrahlung und bleibt daher gefahrlos für den Körper. Die Prozedur dauert ungefähr eine halbe Stunde, bei der die Patienten auf dem Rücken liegen. Auf eine Endorektalspule kann man heutzutage bei der Untersuchung verzichten. Allerdings wird dem Patienten ein Kontrastmittel per Kanüle verabreicht. Das Mittel ermöglicht detaillierte Darstellung der Durchblutung. Dadurch sorgt es für aussagekräftigere Bilder der Prostata.
Unterschiede zwischen MRT und mpMRT
MRT im Kernspintomografen(c) pixabay / CC0
Der Zusatz "multiparametrisch" bedeutet bei der Untersuchung, dass mehrere Aufnahmereihen entstehen. Dazu gehören beispielsweise Aufnahmen, die sowohl mit Kontrastmittel als auch ohne entstehen. Außerdem werden Bilder durch unterschiedlichen Radiofrequenzen und elektromagnetischer Impulse generiert. Die einzelnen Bildserien und Sequenzen der mpMRT ergeben anschließend ein sehr detailiertes und umfassendes Gesamtbild zur verbesserten Interpretation und Diagnostik.
Risiken durch Kernspintomografie
Eine mpMRT verläuft schmerzfrei. Auch das Magnetfeld innerhalb des Kernspintomografen führt bei den allermeisten Patienten zu keinerlei Beschwerden. Dennoch kann es zu Beeinträchtigungen kommen, die meist nur von kurzer Dauer sind: :
- Beeinflussung von Herzschrittmachern in ihren Funktionsweisen
- Interferenzen bei Defibrillatoren
- Erhitzen und Verrutschen von Metallprothesen bzw. von Metallteilen im Körper
Liegen eine oder mehrere dieser Faktoren vor, schließt das den Einsatz eines Kernspintomografen dennoch nicht aus. Kontrolluntersuchungen und Monitoring durch Fach- und Notfallpersonal vor, während und nach der mpMRT reduzieren potentielle Risiken. Das garantiert eine sichere Untersuchungsumgebung für den Patienten und ein schnelles Reagieren auf Zwischenfälle.
Vorbereitungen vor der Prostata-Untersuchung
Die Enge der MRT-Röhre als auch der mechanischen Geräusche des Geräts kann bei manchen Menschen ein Unbehagen erzeugen. Gegen das Unwohlsein erhalten Patienten auf Wunsch ein Beruhigungsmittel. Kopfhörer, die die Geräusche mildern, werden ebenfalls vor Ort angeboten. Essen und Trinken vor der Untersuchung ist erlaubt. Für eine multiparametrische Magnetresonanztomografie brauchen Patienten also nicht "nüchtern" erscheinen. Dennoch sollten Patienten vor der Untersuchung der Prostata per mpMRT folgende Punkte unbedingt beachten:
- Entleerung von Blase und Darm, um die Qualität der Aufnahmen zu erhöhen
- Übergabe von aktuellen PSA-Werte und Nierenwerte
- Bestimmung einer Begleitperson, wenn vor der mpMRT ein Beruhigungsmittel gewünscht wird
Aussagekraft der multiparametrische Magnetresonanztomografie
Ein standardisiertes System hilft dabei, die Befunde zu klassifizieren und dadurch für weiterführende Untersuchungen anderer Ärzte zusammenzufassen. Dafür wird das diagnostizierte Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Prostatakrebs in eine Skala übersetzt, dem PI-RADS Score. Die Abkürzung steht hierbei für „Prostate Imaging Reporting and Data System“.
- Stufe 1: Ein mögliches Auftreten ist äußerst unwahrscheinlich
- Stufe 2: Es besteht kein auffälliger Befund im untersuchten Bereich
- Stufe 3: Der Befund ist nicht eindeutig und es bedarf weiterer Untersuchungen
- Stufe 4: Die Wahrscheinlichkeit eines bösartigen Karzinoms ist gegeben
- Stufe 5: Hochgradiger Verdacht eines Prostatakarzinoms
Liegt nach einer mpMRT ein Befund der Stufe 5 vor, bedeutet dies nicht, dass ein Prostatatkrebs hundertprozentig vorliegt. Allerdings gilt in solchem Fall eine Gewebeentnahme mittels einer Prostatabiopsie, als unbedingt notwendig.
Diese Krankenkassen übernehmen mptMRT
Da die multiparametrische Magnetresonanztomografie noch auf die Anerkennung als diagnostische Standarduntersuchung wartet, gilt sie bei den gesetzlichen Krankenkassen noch nicht als Standardleistung. Dementsprechend besteht für das Verfahren keine Kostenübernahme.
Die Versicherten einer gesetzlichen Krankenkasse müssen daher die mpMRT eigenständig bezahlen. Pauschal liegen die Kosten für diese Untersuchung bei circa 600 Euro.
Einige wenige Krankenkassen übernehmen bereits jetzt mpMRT
- Siemens Betriebskrankenkasse (SBK)
- BIG direkt gesund
- AOK Plus ( nur in Thüringen und Sachsen geöffnet)