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Krebsvorsorge

Mit mpMRT frühzeitig Prostata-Krebs erkennen

Multiparamatrisches MRT gilt als erkennungssicheres nicht-invasives Verfahren
veröffentlicht am 21.06.2023 von Redaktion krankenkasseninfo.de

multiparametrisches MRT (mpMRT) multiparametrisches MRT (mpMRT)(c) getty Images / peakSTOCK
Prostatatakrebs gilt als die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Eine gezielte Früherkennung der Erkrankung erhöht die Erfolgschancen darauf, wieder krebsfrei zu leben. Die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT) liefert dazu eine äußerst genaue Untersuchungsmethode.

2023-06-21T14:31:00+00:00
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Die detailgenauen Bilder des Verfahrens ermöglichen es, Prostatakrebs rasch zu erkennen bzw. auszuschließen und Erkrankungsverläufe exakt zu verfolgen.

Symptome von möglichem Prostata-Krebs

Hodenschmerz als mögliches Symptom von Krebs Hodenschmerz als mögliches Symptom von Krebs(c) Canva.com
Eine Prostata gilt als erkrankt oder behandlungsbedürftig, wenn sie Entzündungen aufweist, wenn typische Vergrößerungen bestehen, die noch gutartig sind oder sich bereits Prostatakarzinome gebildet haben. Statistisch erkrankt circa jeder fünfte Mann in seinem Leben an Prostatakrebs. Da Tumore im Bereich der Prostata im Anfangsstadium kaum Symptome hervorrufen, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wirksam bei der Vorbeugung und Behandlung von Prostatakrebs. Eine möglichst frühzeitige Diagno entscheided oft über den Erfolg der Behandlung. Auch wenn ein Prostatakarnzinom fast unmerklich und beschwerdefrei beginnt, lassen sich dennoch Symptome ausfindig machen, die auf eine potentielle Veränderung der Prostata hinweisen. Dazu zählen:

  • Schmerzen beim Urinieren bis hin zu Blut im Urin
  • Beschwerden im unteren Rücken sowie im Hüftbereich und dem Becken
  • ein gesteigerter Drang, Wasser zu lassen
  • Schmerzen bei der Ejakulation

Unabhängig dieser Symptome empfiehlt es sich besonders im fortgeschrittenem Alter regelmäßig eine Prostatauntersuchung durchführen zu lassen. Hierbei hilft vor allem die multiparametrische MRT eine Erkrankung der Prostata auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen. .

Vorteile des mpMRT-Verfahrens

Krebsvorsorge mit mpMRT Krebsvorsorge mit mpMRT(c) Canva.com
Die multiparametrische MRT führt die untersuchenden Ärzte auf eine präzise Spur nach bedrohlichen Tumoren innerhalb der Prostata. Darüber hinaus zeigen die Bilder ebenso detailreiche Aufnahmen angrenzender Bereiche des Beckens und der Blase. Neben der genauen Lokalisierung des Karzinoms liegt ein weiterer Vorteil bei der mpMRT in der Prüfung des Ausdehnungsverhaltens und des Aggressionsgrades möglicher Geschwüre. Durch die große Genauigkeit des Verfahrens wird eine Überdiagnostik verhindert und das Risiko überflüssiger Therapien und Behandlungen gesenkt. Vollständig lässt sich das Krebsrisiko allerdings auch durch die mpMRT nicht ausschließen. Die multiparametrische Magnetresonanztomografie erweitert dennoch die herkömmlichen Methoden um eine feindiagnostische Alternative. Statt Kombinationen aus rektalen Untersuchungen sowie transrektalen Ultraschall- und Krebszellen-Analysen heranzuziehen, lässt sich ein einziges Verfahren anwenden.

  • mpMRT eignet sich vor allem zur Erstdiagnostik
  • mpMRT empfiehlt sich zu Beginn einer fortlaufenden Prostataüberwachung
  • Ein Zusammenspiel aus mpMRT und Biopsie steigert die Ergebnissicherheit

Ablauf einer mpMRT

Die klassische Prostatauntersuchung wird in urologischen Praxen durchgeführt. Urologen nutzen dabei die manuelle Tastuntersuchung. Zudem bestimmen sie die PSA-Werte, um eine erste Diagnose zu stellen. Damit sich der Urologe, wenn nötig, ein genaueres Bild machen kann, kann er anschließend eine ärztliche Empfehlung für eine multiparametrische MRT aussprechen. Diese erfolgt meist in einer Radiologiepraxis, die über Magnetresonanztomographen verfügen. Dieser arbeitet mit für die mpMRT notwendigen Magnet- und Radiowellen. Die multiparametrische MRT nutzt somit keine Röntgenstrahlung und bleibt daher gefahrlos für den Körper. Die Prozedur dauert ungefähr eine halbe Stunde, bei der die Patienten auf dem Rücken liegen. Auf eine Endorektalspule kann man heutzutage bei der Untersuchung verzichten. Allerdings wird dem Patienten ein Kontrastmittel per Kanüle verabreicht. Das Mittel ermöglicht detaillierte Darstellung der Durchblutung. Dadurch sorgt es für aussagekräftigere Bilder der Prostata.

   Eine mpMRT empfiehlt sich:
  • bei auffällig hohen PSA-Werten
  • bei erhöhtem Krebsrisiko in der Familie
  • um operative Eingriffe und Bestrahlungstherapien zu planen
  • bei Kontrolluntersuchungen und fokalen Behandlungen

 

Unterschiede zwischen MRT und mpMRT

MRT im Kernspintomografen MRT im Kernspintomografen(c) pixabay / CC0
Große Unterschiede zwischen einer klasssichen und einer multiparametrischen MRT bestehen kaum. In beiden Fällen kommt ein Kernspintomograf zum Einsatz. Die Magnetresonanztomografie nutzt man für Tumoruntersuchungen verschiedener Körperbereiche. Neben der Suche nach Prostatakarzinomen findet eine MRT auch Anwendung unter anderem bei Hirntumoren, Knochen- oder Darmtumoren.
Der Zusatz "multiparametrisch" bedeutet bei der Untersuchung, dass mehrere Aufnahmereihen entstehen. Dazu gehören beispielsweise Aufnahmen, die sowohl mit Kontrastmittel als auch ohne entstehen. Außerdem werden Bilder durch unterschiedlichen Radiofrequenzen und elektromagnetischer Impulse generiert. Die einzelnen Bildserien und Sequenzen der mpMRT ergeben anschließend ein sehr detailiertes und umfassendes Gesamtbild zur verbesserten Interpretation und Diagnostik.

Risiken durch Kernspintomografie

Eine mpMRT verläuft schmerzfrei. Auch das Magnetfeld innerhalb des Kernspintomografen führt bei den allermeisten Patienten zu keinerlei Beschwerden. Dennoch kann es zu Beeinträchtigungen kommen, die meist nur von kurzer Dauer sind: :

  • Beeinflussung von Herzschrittmachern in ihren Funktionsweisen
  • Interferenzen bei Defibrillatoren
  • Erhitzen und Verrutschen von Metallprothesen bzw. von Metallteilen im Körper

Liegen eine oder mehrere dieser Faktoren vor, schließt das den Einsatz eines Kernspintomografen dennoch nicht aus. Kontrolluntersuchungen und Monitoring durch Fach- und Notfallpersonal vor, während und nach der mpMRT reduzieren potentielle Risiken. Das garantiert eine sichere Untersuchungsumgebung für den Patienten und ein schnelles Reagieren auf Zwischenfälle.

Vorbereitungen vor der Prostata-Untersuchung

Die Enge der MRT-Röhre als auch der mechanischen Geräusche des Geräts kann bei manchen Menschen ein Unbehagen erzeugen. Gegen das Unwohlsein erhalten Patienten auf Wunsch ein Beruhigungsmittel. Kopfhörer, die die Geräusche mildern, werden ebenfalls vor Ort angeboten. Essen und Trinken vor der Untersuchung ist erlaubt. Für eine multiparametrische Magnetresonanztomografie brauchen Patienten also nicht "nüchtern" erscheinen. Dennoch sollten Patienten vor der Untersuchung der Prostata per mpMRT folgende Punkte unbedingt beachten:

- Entleerung von Blase und Darm, um die Qualität der Aufnahmen zu erhöhen
- Übergabe von aktuellen PSA-Werte und Nierenwerte
- Bestimmung einer Begleitperson, wenn vor der mpMRT ein Beruhigungsmittel gewünscht wird

Aussagekraft der multiparametrische Magnetresonanztomografie

Ein standardisiertes System hilft dabei, die Befunde zu klassifizieren und dadurch für weiterführende Untersuchungen anderer Ärzte zusammenzufassen. Dafür wird das diagnostizierte Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Prostatakrebs in eine Skala übersetzt, dem PI-RADS Score. Die Abkürzung steht hierbei für „Prostate Imaging Reporting and Data System“.

Die Skala unterteilt fünf Risikostufen:

  •  
  • Stufe 1: Ein mögliches Auftreten ist äußerst unwahrscheinlich
  • Stufe 2: Es besteht kein auffälliger Befund im untersuchten Bereich
  • Stufe 3: Der Befund ist nicht eindeutig und es bedarf weiterer Untersuchungen
  • Stufe 4: Die Wahrscheinlichkeit eines bösartigen Karzinoms ist gegeben
  • Stufe 5: Hochgradiger Verdacht eines Prostatakarzinoms

 

Liegt nach einer mpMRT ein Befund der Stufe 5 vor, bedeutet dies nicht, dass ein Prostatatkrebs hundertprozentig vorliegt. Allerdings gilt in solchem Fall eine Gewebeentnahme mittels einer Prostatabiopsie, als unbedingt notwendig.

Diese Krankenkassen übernehmen mptMRT

Da die multiparametrische Magnetresonanztomografie noch auf die Anerkennung als diagnostische Standarduntersuchung wartet, gilt sie bei den gesetzlichen Krankenkassen noch nicht als Standardleistung. Dementsprechend besteht für das Verfahren keine Kostenübernahme.
Die Versicherten einer gesetzlichen Krankenkasse müssen daher die mpMRT eigenständig bezahlen. Pauschal liegen die Kosten für diese Untersuchung bei circa 600 Euro.

Einige wenige Krankenkassen übernehmen bereits jetzt mpMRT


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