Zusatzbeitrag 2026: Milliarden-Sparkpaket für stabile Beiträge verabschiedet
Bundeskabinett beschließt Einsparungen bei Kliniken, Forschungs- und VerwaltungskostenMit den Kürzungen soll der systemische Druck auf die gesetzlichen Krankenkassen verringert und weitere Beitragsanhebungen zum Jahreswechsel vermieden werden. Zum ersten Mal seit Jahren könnte der Zusatzbeitrag für Millionen Versicherte stabil bleiben.
Zuletzt waren die Zusatzbeiträge zum Anfang 2025 nahezu flächendeckend gestiegen. Wegen steigernder Ausgaben drohen nun 1. Januar 2026 die nächsten Anhebungen. Gesundheitsministerin Nina Warken bezeichnete den Beschluss als einen Beitrag "zum notwendigen wirtschaftlichen Aufschwung in unserem Land". Mit Blick auf den prognostischen durchschnittlichen Zusatzbeitrag 2026 merkte die Ministerin an, dass dieser Wert durch den Kabinettsbeschluss "auf dem heutigen Niveau" stabilisiert werden dürfte. Tatsächlich gab der Schätzerkreis noch am selben Tag bekannt, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2026 im Vergleich zu 2025 stabil bei 2,9 Prozent verbleiben soll.
Wie soll gespart werden?
Der Löwenanteil von 1,8 Milliarden Euro wird nun bei der Krankenhausfinanzierung durch die gesetzliche Krankenversicherung eingespart werden müssen. Konkret werde eine Klausel ausgesetzt, die ursprünglich für 2026 einen Anstieg von Vergütungen auf Kostensteigerungen der Kliniken vorsah.
Die Krankenkassen selbst sollen bei ihren Verwaltungskosten bis zu 100 Millionen Euro sparen – unter anderem durch eine Begrenzung der Werbungskosten. Weiterhin wird der Pflichtanteil der Kassen an einem Fonds zur Versorgungsforschung halbiert, um wiederum 100 Millionen Euro einsparen zu können.
Gemischte Reaktionen und Skepsis
Kritik zum Sparpaket kam unter anderem von der Opposition, Gewerkscaften und Patientenschützern, aber auch aus den Reihen der Regierungsparteien. Der CDU-Gesundheitspolitker Axel Müller blickt angesichts der Sparmaßnahmen nun mit Sorge auf Krankenhäuser, die vielfach "wirtschaftlich am Abgrund" stünden. Ihre finanzielle Schieflage, die durch neue finanzielle Auflagen verschärft werde, gefährde "die stationäre Versorgung in ganzen Regionen“, so Müller.
Dr. Jens Baas - Vorstandsvorsitzender der TK(c) Techniker Krankenkasse
Stabile Pflegebeiträge wahrscheinlich
Für die gesetzliche Pflegeversicherung deutete die Bundesgesundheitsministerin ebenfalls stabile Beiträge für 2026 an, ohne eine konkrete Idee vorzustellen, wie die Finanzlücke von 1,7 Milliarden Euro geschlossen werden könne. Die einheitlichen Beitragsätze zur Pflegeversicherung werden jährlich von der Budnesregierung selbst festgelegt.