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Finanzen

Schwarze Zahlen durch hohen Zusatzbeitrag: Krankenkassen erzielten Überschüsse

veröffentlicht am 06.06.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Gestiegene Zusatzbeiträge 2025 Gestiegene Zusatzbeiträge 2025(c) Getty Images / TeamDAF
Viele deutsche Krankenkassen schrieben im ersten Quartal 2025 wieder schwarze statt tiefroter Zahlen. Das berichtet die Pharmazeutische Zeitung unter Berufung auf Angaben von Kassenverbänden. Eine wirkliche Entlastung sei aber noch nicht in Sicht, betonten die Verbände und forderten Reformen von der Bundesregierung. 

2025-06-06T15:17:00+02:00

So hätten die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) in den ersten drei Monaten knapp eine halbe Milliarde Überschuss erzielt. Noch besser stehen die Ersatzkassen da mit einem Plus von 755 Millionen Euro bis Ende März. Den Betriebskrankenkassen (BKK) seien am Quartalsende 300 Millionen Euro gebleiben und die Innungskrankenkassen (IKK) hätten das Quartal insgesamt mit einem Plus von 190,7 Millionen Euro abgeschlossen.

Kosten steigen weiter

Diese Erfolge seien vor allem auf die gestiegenen Zusatzbeiträge zurückzuführen, betonte der BKK Dachverband. Das Plus von 300 Millionen Euro bei den Betriebskrankenkassen dürfe nicht darüber hinwegtäuschen dürfe, dass die Kosten im Gesundheitssystem weiter stiegen und die Ausgabendynamik in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) dramatisch bleibe, so die Vorständin des BKK Dachverbandes Anne-Kathrin Klemm. Die Vorständin forderte von der neuen Bundesregierung eine Entlastung der Kassen durch eine „sachgerechte Finanzierung der Krankenkassenbeiträge“ für Bezieher von Bürgergeld.

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Das sehen die Innungskrankenkassen ähnlich. Auch im ersten Quartal 2025 habe sich die Ausgabendynamik mit Steigerungen von über zehn Prozent im Arzneimittel- und im Krankenhausbereich fortgesetzt, kommentierte der Geschäftsführer des IKK e.V. Jürgen Hohnl. Der Gesundheitsfonds musste von der Bundesregierung durch einen Vorschuss des Bundes stabilisiert werden. Dieses Defizit sei „im nächsten Jahr von den Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern auszugleichen.«, so Hohnl. 

Dringender Handlungsbedarf in Berlin

Im Jahr 2024 verzeichnete die gesetzliche Krankenversicherung ein Minus von über sechs Milliarden Euro. Zum Jahreswechsel hatten darufhin nahezu alle Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag erhöht. Der Ruf nach Reformen begleitete den Start der neuen Bundesregierung, die bis zum Frühjahr 2027 konkrete Maßnahmen durch eine Kommission vorschlagen lassen will. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte im April eingeräumt, dass die Stabilisierung der GKV-Finanzen möglicherweise „die größte gesellschaftspolitische Aufgabe der vor uns liegenden Koalition“ werden könnte. 

 

 

 

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