Private Krankenversicherungen: Viele Tarife 2026 deutlich teurer
Versicherungsprämien steigen bei Betroffenen durchschnittlich um 13 ProzentWie eine aktuelle Tarifprüfung der privaten Krankenversicherer ergeben habe, würden „für rund 60 Prozent der Privatversicherten die Beiträge zum 1. Januar 2026 steigen müssen“. Das habe ein Sprecher des Verbands der Privaten Krankenversicherung auf Anfrage bestätigt. Die durchschnittliche Anpassung für die betroffenen Versicherten läge etwa bei 13 Prozent.
Der Verband begründet die flächendeckenden Anhebungen mit einem dauerhaft starken Anstieg der medizinischen Leistungsausgaben. Steigende Kosten in Arztpraxen, Kliniken sowie bei Medikamenten und innovativen Behandlungsmethoden erhöhen den finanziellen Druck auf die Unternehmen, was sich nun in höheren Beiträgen niederschlägt. Mehrere private Krankenversicherer haben bereits konkrete Zahlen genannt:
PKV 2026 - Hier wird es teurer
- Allianz Private Krankenversicherung: durchschnittlich +11 %
- Gothaer Krankenversicherung AG: +12,7 %
- Barmenia Krankenversicherung AG: +11,6 %
- HanseMerkur: +13 %
Kosten steigen nicht automatisch
Diese Summen zeigen, dass der Großteil der Branche von der gleichen Entwicklung betroffen ist. Allerdings weist die PKV darauf hin, dass Beitragserhöhungen nicht jährlich oder automatisch stattfinden. Anpassungen erfolgen erst dann, wenn die tatsächlichen Ausgaben in einem Tarif die ursprünglich kalkulierten Werte um festgelegte Grenzen übersteigen – meist fünf oder zehn Prozent. Da diese Schwellen oft erst nach mehreren Jahren erreicht werden, fallen Erhöhungen in der PKV für Versicherte häufig plötzlich und relativ hoch aus.
Branchenexperten betonen, dass dieser Mechanismus zwar zu abrupten Beitragsanstiegen führt, zugleich aber eine langfristige finanzielle Stabilität der Tarife gewährleisten soll. Für die Versicherten bedeutet dies dennoch eine deutliche Mehrbelastung zum Jahreswechsel. Wer besonders stark betroffen ist, wird von den Versicherern in der Regel schriftlich informiert und kann – je nach Tarif – prüfen, ob ein Tarifwechsel innerhalb des eigenen Unternehmens möglich ist, um die Kosten abzufedern.
Versicherungspflichtgrenze steigt - Wechsel in die GKV oft möglich
Weil 2026 bei schlechter Konjunktur trotzdem die Versicherungspflichtgrenze ( Jahresarbeitsentgeltgrenze JEAG ) angehoben wird, dürften nicht wenige privat versicherte Arbeitnehmer dadurch wieder in die GKV-Versicherungspflicht zurückfallen. In diesem Fall besteht ein sofortiges Wahlrecht für eine gesetzliche Krankenkasse. Damit man sein individuell vertraglich festgelegtes PKV-Leistungsniveau in der gesetzlichen Krankenversicherung möglichst adäquat erhalten kann, ist ein Krankenkassenvergleich anzuraten. Viele selbstverständliche Leistungen sind in der GKV freiwillig und werden nicht von allen Kassen angeboten. Besondere Extras wie Einzelzimmer oder Chefarztbehandlungen lassen sich auch als gesetzlich Versicherter mit privaten Zusatztarifen erhalten.
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