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Hygiene

Ekel-Horror vor Keimen: Berührungsängste im Alltag nehmen zu

Immer mehr Menschen meiden öffentliche Toiletten, aber auch Türklinken oder Haltegriffe
veröffentlicht am 07.05.2019 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Angst vor Keimen Angst vor Keimengemeinfrei unter pixabay / Lumpi
Michael Jackson war bekannt für seine überdurchschnittliche Angst vor Keimen. Was in den neunziger Jahren noch als exzentrisch galt, ist heute Meinstream. Wie die KKH mit einer aktuellen Forsa-Umfrage ermittelt hat, vermeiden immer mehr Menschen die Berührung von Dingen, an die bereits andere vor ihnen angefasst haben. Die Nr. 1 bei den Ekel-Triggern: Öffentliche Toiletten

2019-05-07T13:12:00+00:00
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Immer mehr Menschen ekeln sich vor Dingen im öffentlichen Raum. Das hat eine aktuelle Forsa-Umfrage der KKH Kaufmännische Krankenkasse zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5. Mai 2019 ergeben. Im Vergleich zu 2015 zeigt sich: Den mit Abstand größten Ekelfaktor haben nach wie vor öffentliche Toiletten. Für mittlerweile 91 Prozent der Befragten ist die Nutzung besonders unangenehm. Vor vier Jahren galt dies noch für 87 Prozent.

Auf Platz zwei stehen aktuell Haltegriffe in Bussen und Bahnen mit 55 Prozent (2015: 47 Prozent), gefolgt von Handläufen von Rolltreppen und Treppengeländern mit 50 Prozent (damals 45 Prozent). Nahezu jeder Zweite ekelt sich außerdem vor Türklinken in öffentlichen Gebäuden. 2015 traf dies noch auf jeden Dritten zu. Für 43 Prozent der Befragten ist das Berühren von Griffen an Einkaufswagen, und für 33 Prozent das Drücken von Tastaturen an Geldautomaten besonders unangenehm. Vor vier Jahren war auch dies für deutlich weniger Befragte ein Problem.

Ekelfaktoren im Alltag Ekelfaktoren im Alltag

Jeder vierte trägt Desinfekzionsspray mit sich

Zugenommen hat aber nicht nur das Ekelempfinden, sondern auch das Bedürfnis, sich im Alltag besser gegen Viren und Bakterien zu wappnen: So trägt mittlerweile jeder Vierte immer ein Desinfektionsspray und jeder Fünfte stets Desinfektionstücher mit sich. 2015 war es noch jeder Siebte beziehungsweise jeder Achte. 53 Prozent der Befragten versuchen aktuell darüber hinaus, im Alltag möglichst wenige Dinge wie Türklinken, Handläufe oder Schalter anzufassen (2015 waren es noch 46 Prozent).

Desinfektionsmittel hin oder her: Die KKH rät vor allem dringend zum regelmäßigen Händewaschen, um die Verbreitung von Keimen zu vermeiden. Dem kommt aber längst nicht jeder nach: Laut Umfrage ekeln sich zwar mehr Menschen, aber nach wie vor wäscht sich jeder Dritte nicht vor jeder Mahlzeit die Hände. Auch nach dem Nach-Hause-Kommen verzichten 29 Prozent auf den Gang zum Waschbecken. Immerhin: Nach dem Toilettengang reinigt sich nahezu jeder die Hände (98 Prozent). Jeder Siebte tut dies außerdem tagsüber unabhängig von bestimmten Situationen mindestens einmal pro Stunde.

30 Sekunden Händewaschen ausreichend für sichere Hygiene 

Wer sich regelmäßig und gründlich die Hände wäscht, hat ein deutlich geringeres Risiko, an Erkältungen, Grippe und anderen Infektionen zu erkranken. 20 bis 30 Sekunden sind nötig, um alle Erreger abzuspülen. Wasser allein reicht allerdings nicht: Mit Seife werden Schmutz und Mikroorganismen deutlich besser entfernt.


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Antibakterielle Zusätze dagegen sind zwar etwa in Kliniken Pflicht, im Alltag aber nicht nötig. Viel wichtiger ist es, sich die Hände gründlich zu waschen, auch zwischen den Fingern und an den Kuppen. Die Wassertemperatur spielt Untersuchungen zufolge keine Rolle. Die KKH empfiehlt allerdings, sich die Hände nach dem Waschen sorgfältig abzutrocknen, um den Mikroorganismen kein feuchtes Milieu zur Weiterverbreitung zu bieten.

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat rund 1000 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren im März 2019 sowie im April 2015 repräsentativ befragt.

 

 

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