Abnehmspritzen: Kostenübernahme durch Krankenkassen gefordert
Für andere stark übergewichtige Personen schlug der sozialdemokratische Gesundheitspolitiker ein zweistufiges Verfahren vor. Danach sollen Patientinnen und Patienten, die bereits über Jahre an ärztlich begleiteten Abnehmprogrammen teilgenommen, aber keinen ausreichenden Erfolg erzielt haben, die Spritze auf Rezept erhalten können. Eine Kostenübernahme aus nichtmedizinischen Gründen – etwa aus Lifestylemotiven oder um den idealen Body-Maß-Index zu erreichen – lehnt Philippi hingegen ab. Bislang müssen Betroffene die Präparate selbst bezahlen, da sie als Lifestylemedikamente eingestuft sind.
Abnehmspritzen mit dem Wirkstoff Semaglutid (bekannt unter Markennamen wie Ozempic oder Wegovy) werden ursprünglich zur Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt. Sie können das Körpergewicht deutlich senken, stehen jedoch wegen Nebenwirkungen, hoher Kosten und begrenzter Langzeitdaten in der Kritik. Zudem brechen laut Studien etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten die Therapie innerhalb eines Jahres wieder ab.
Mit seinem Vorstoß greift Philippi eine bundesweit geführte Diskussion auf: Während die Nachfrage nach diesen Medikamenten steigt, wird weiterhin darüber debattiert, ob sie Teil der Regelversorgung werden sollen – und wer die Kosten tragen soll.