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International

Gesundheitssysteme der Länder – Italien

veröffentlicht am 23.12.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Gesundheitswesen im internationalen Vergleich - Italien Gesundheitswesen im internationalen Vergleich - Italien
Italien hat rund 59 Millionen Einwohner und verfügt mit dem „Servizio Sanitario Nazionale“ (SSN) über ein universelles, steuerfinanziertes Gesundheitssystem. Es basiert auf dem Prinzip der allgemeinen Gleichbehandlung, sodass die gesamte italienische Bevölkerung Anspruch auf medizinische Versorgung hat. Da das System dezentral durch die 20 Regionen organisiert wird, kann es zu leichten Unterschieden in der Qualität und Verfügbarkeit von Leistungen kommen.

2025-12-23T15:21:00+01:00
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Im internationalen Vergleich überzeugt Italien durch eine hohe Lebenserwartung und eine gute Grundversorgung. 

Italien hat rund 59 Millionen Einwohner und verfügt mit dem „Servizio Sanitario Nazionale“ (SSN) über ein universelles, steuerfinanziertes Gesundheitssystem. Es basiert auf dem Prinzip der allgemeinen Gleichbehandlung, sodass die gesamte italienische Bevölkerung Anspruch auf medizinische Versorgung hat. Da das System dezentral durch die 20 Regionen organisiert wird, kann es zu leichten Unterschieden in der Qualität und Verfügbarkeit von Leistungen kommen. Im internationalen Vergleich überzeugt Italien durch eine hohe Lebenserwartung und eine gute Grundversorgung.

Die Lebenserwartung

Die bei Geburt erwartete Lebensdauer liegt in Italien (Stand 2024) bei rund 83,6 Jahren und zählt damit zu den höchsten in Europa. Gründe hierfür sind die mediterrane Ernährung, ein vergleichsweise gesundheitsbewusster Lebensstil sowie ein hohes Niveau in der Prävention und Früherkennung.

Gesundheitsausgaben pro Kopf

Laut OECD gab Italien im Jahr 2021 rund 2.792 Euro pro Einwohner für Gesundheit aus. Das entspricht etwa 9,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit liegen die Ausgaben pro Kopf deutlich unter dem Niveau von Deutschland oder Dänemark. Das System ist fast vollständig steuerfinanziert, nur für bestimmte Leistungen (z. B. Medikamente oder Spezialbehandlungen) werden Eigenbeteiligungen fällig.

Anzahl der Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohnern

Italien stellt rund 3,04 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner zur Verfügung und damit deutlich weniger als Deutschland (7,8), aber etwas mehr als Dänemark (2,6). Seit Jahren wird das System stärker auf ambulante Versorgung und Hausärzte ausgerichtet, um Kliniken zu entlasten.

Die Gesundheitsversorgung im Detail – Zahnvorsorge

Die Zahnmedizin ist in Italien nur eingeschränkt Teil des staatlichen Gesundheitssystems. Für Erwachsene werden viele zahnärztliche Leistungen privat abgerechnet. Lediglich Kinder, sozial Schwache und bestimmte Notfälle erhalten eine kostenfreie Behandlung. Private Zusatzversicherungen sind weit verbreitet, um hohe Kosten für Zahnersatz abzufedern.

Die Gesundheitsversorgung im Detail

Schwangerschaftsvorsorge

Schwangere haben in Italien Anspruch auf kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich Ultraschalluntersuchungen, Bluttests und Beratungen. Das Leistungspaket ist national geregelt, wird aber regional organisiert. Auch Geburten im Krankenhaus sind vollständig durch das staatliche System abgedeckt.

Präventionsmaßnahmen

Italien investiert traditionell in Präventionsprogramme, insbesondere in den Bereichen Impfungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsfrüherkennung. Zudem gilt das Land als Vorbild bei Impfkampagnen, etwa bei Masern oder HPV. Der Anteil der Präventionsausgaben am Gesamtsystem ist zwar moderat, dennoch trägt die breite Teilnahme zu den hohen Gesundheitskennzahlen bei.

Hohe Lebenserwartung, aber Qualitätsunterschiede zwischen Nord und Süd

Das italienische Gesundheitssystem zeichnet sich durch eine hohe Lebenserwartung, eine starke Steuerfinanzierung und eine gute Basisversorgung aus. Gleichzeitig gibt es Qualitätsunterschiede zwischen den wohlhabenderen Nordregionen und dem strukturschwächeren Süden. Besonders die zahnmedizinische Versorgung gilt als Schwachstelle, da hier hohe Eigenbeteiligungen anfallen. Insgesamt zeigt Italien jedoch, dass ein steuerfinanziertes System eine hohe Lebenserwartung und gute Gesundheitsversorgung bei vergleichsweise moderaten Kosten ermöglichen kann.

 

 

 

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