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AOK Sachsen-Anhalt

"Unsere Regionalität ist eine unserer großen Stärken"

Vorstand Ralf Dralle zum Verzicht auf den Zusatzbeitrag in 2020 und das Plus an Gesundheitsleistungen
veröffentlicht am 20.12.2019 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Ralf Dralle - Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt Ralf Dralle - Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt(c) AOK Sachsen-Anhalt
Die mehr als 790.000 AOK-Versicherten in Sachsen-Anhalt können sich freuen. Ihre Krankenkasse ist bundesweit die einzige, die 2020 komplett ohne Zusatzbeitrag auskommt. Obendrein kann jeder Einzelne von ihnen ein Mehrleistungsbudget von 600 Euro in Form eines Gesundheitskontos nutzen. Im Gespräch mit krankenkasseninfo.de beantwortet Vorstand Ralf Dralle Detailfragen zu den neuen Beitragssätzen und Leistungen und gibt einen Ausblick auf die Zukunft der AOK im Bundesland. 

2019-12-20T12:42:00+00:00
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Herr Dralle, der komplette Verzicht auf den Zusatzbeitrag ist eine gute Nachricht, erscheint aber auch mutig in Zeiten steigender Ausgaben. Wie langfristig und nachhaltig also ist dieser Schritt?

Mit dem Verzicht auf den Zusatzbeitrag möchten wir Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber finanziell entlasten. Und in der Tat werden wir damit Vermögen abbauen. So ist es allerdings vom Gesetzgeber gewollt. Bis Ende 2022 müssen die Krankenkassen ihre Rücklagen bis auf eine Monatsausgabe reduzieren. Deshalb hat sich der Verwaltungsrat jetzt für diesen Schritt entschieden. Wie Sie richtig sagen, sehen wir aber gleichzeitig deutliche Mehrausgaben durch teure Gesetzesvorgaben auf uns zukommen. Die Auswirkungen lassen sich heute noch nicht zuverlässig einschätzen. Deshalb wird der Verwaltungsrat auch künftig regelmäßig über das weitere Vorgehen entscheiden.

Neben der Beitragssenkung bieten Sie den Versicherten ein umfangreich mit Extraleistungen ausgestattetes Gesundheitskonto an. Welche der 27 dort aufgeführten Leistungen sind tatsächlich neu hinzugekommen?

Richtig, mit unserem „GESUNDESKONTO“ können unsere Versicherten ab dem 1. Januar 2020 bis zu 600 Euro Zuschuss für Mehrleistungen erhalten. Als neue Leistungen hinzugekommen sind der Zuschuss zum Fitnessstudiobeitrag in Höhe von 100 Euro sowie die Übernahme der Meningokokken B-Impfung (3 x 100 Euro) für Kinder bis zum 12. Lebensjahr.

Wir haben darüber hinaus auch bei einigen Leistungen den Zuschuss aufgestockt und die Anspruchsvoraussetzungen erweitert. So bezuschussen wir die professionelle Zahnreinigung jetzt zweimal im Jahr mit jeweils maximal 40 Euro. Und wir haben den Zuschuss für Reiseschutzimpfungen von 50 auf 300 Euro angehoben. Für OTC-Medikamente zahlen wir jetzt 40 statt 20 Euro Zuschuss und haben hier die Anspruchsberechtigung erweitert - eine bisherige Altersbeschränkung entfällt, alle Versicherten haben jetzt darauf Anspruch.

Bei so deutlichen Vorteilen ist zu erwarten, dass sich Versicherte für einen Wechsel in die AOK entscheiden. Steht neuen Mitgliedern, die ja frühestens ab März 2020 AOK-versichert sein können, das Gesundheitskonto in vollem Umfang von 600 Euro zur Verfügung?

Natürlich. Auch wenn sich Versicherte erst im laufenden Jahr für den Wechsel zur AOK Sachsen-Anhalt entscheiden, können Sie Ihr GESUNDESKONTO in vollem Umfang nutzen.

Nicht wenige Krankenkassen erwirtschaften finanziellen Spielraum durch die Verlagerung des Service in Call-Center und Internetfilialen. Welchen Weg wird die AOK in Sachsen-Anhalt in Zukunft beim Kundenkontakt gehen?      

Unsere Regionalität ist eine unserer großen Stärken, jetzt und auch in Zukunft. Wo andere Krankenkassen Kundencenter schließen und sich auf Telefon- oder Onlineservices beschränken, sind wir überall präsent. Wir bleiben vor Ort!

Deswegen haben wir mit 44 Kundencentern im ganzen Land auch das mit Abstand dichteste Kundencenternetz, in dem Versicherte persönlich unkomplizierte Beratung und Hilfe erhalten. Bewusst beschränken wir uns dabei nicht nur auf die größeren Städte, sondern sind auch in ländlichen Regionen präsent. Kaum ein Ort in Sachsen-Anhalt ist mehr als 20 Kilometer von der nächsten AOK-Filiale entfernt. Das wird auch in Zukunft so bleiben.

Darüber hinaus investieren wir in unser Kundencenternetz: Zum einen modernisieren wir seit mehreren Jahren Schritt für Schritt alle Kundencenter. Zum anderen verbessern wir zusätzlich unsere Erreichbarkeit, in dem wir an manchen Standorten in eine zentralere Lage umziehen, wie etwa das Stadtzentrum. Das haben wir zum Beispiel zuletzt in Weißenfels getan.

Darüber hinaus sind natürlich auch wir telefonisch sowie online präsent und werden auch in Zukunft unseren Onlineservice konsequent weiter ausbauen, wie wir es in diesem Jahr beispielsweise mit der „Meine AOK“-App getan haben. Damit kann man beispielsweise de Krankenschein oder auch Anträge für Kinderkrankengeld ganz bequem per Smartphone einreichen. Auch unsere Onlinegeschäftsstelle werden wir in den nächsten Jahren konsequent um weitere Funktionen erweitern.   

Herr Dralle, wir bedanken uns für das Gespräch

 

 

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