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Wie sinnvoll ist eine Impfung gegen HPV / Gebärmutterhalskrebs ?

veröffentlicht am 11.11.2017 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Ein Impfstoff gegen Krebs, klingt erst mal gut. Doch wie genau entsteht Gebärmutterhalskrebs, wie werden die Viren übertragen und wann ist eine Impfung sinnvoll?

2017-11-11T15:09:00+00:00
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Entstehung und Verbreitung von Gebärmutterhalskrebs

In der Fachsprache heißt Gebärmutterhalskrebs Zervixkarzinom. Unter dem Begriff versteht man eine bösartige Veränderung des Gewebes im Gebärmutterhals. Zellveränderungen können gutartig sein und müssen nicht zwangsläufig zu einer Krebserkrankung führen. Allerdings kann daraus innerhalb von Monaten, Jahren, manchmal auch erst nach Jahrzehnten, ein Krebsgeschwür entstehen.

Die HP-Viren sind weit verbreitet und die meisten sexuell aktiven Menschen werden mindestens einmal in ihrem Leben infiziert. Eine Infektion bedeutet nicht automatisch, dass eine Gebärmutterhalskrebserkrankung folgen muss. In den meisten Fällen kann das Immunsystem die Krankheitserreger alleine bekämpfen. Tatsächlich heilt die Infektion bei ca. 90 Prozent aller infizierter Frauen von alleine ab und muss nicht therapiert werden. Unter den übrigen 10 Prozent entwickeln sich bei etwa 1 bis 3 Prozent die Zellveränderungen über einen längeren Zeitraum zu Gebärmutterhalskrebs.

Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten, das vom Robert-Koch-Institut geleitet wird, sind 2012 etwa 4.640 Frauen an einem Zervixkarzinom erkrankt. Da in Deutschland gut 40 Millionen Frauen leben, entspricht das einem Prozentsatz von 0,12 Prozent. Die meisten Frauen erkranken im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Die Sterberate liegt bei rund einem Drittel der erkrankten Frauen.


Krankenkassentest: HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs - Zu den Ergebnissen


Übertragung und Symptome

Da sich die Zellen über Jahre verändern, ist auch die Krebserkrankung als sehr schleichend zu bewerten. Offensichtliche Beschwerden treten erst sehr spät auf, weshalb zu einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung geraten wird. Als häufigste Symptome treten Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder außerhalb des Monatszyklus auf. Auch Schmerzen beim Sex und zu jeder Zeit im Bereich des Beckens sind typisch.

Das HP-Virus wird in den meisten Fällen durch Sexualkontakt übertragen. Das kann sowohl durch direkten Kontakt mit infizierten Körperregionen (beispielsweise der Schleimhaut) als auch durch infizierte Gegenstände geschehen. Ebenso ist es möglich, dass eine infizierte Mutter bei der Geburt ihres Kindes die Viren überträgt.

Sehr gute Heilungschancen bei regelmäßiger Vorsorge

Durch die jährliche Früherkennungsuntersuchung beim Gynäkologen soll eine solche Zellveränderung frühzeitig erkannt und durch eine frühzeitige Behandlung das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden. Bei der Vorsorgeuntersuchung wird ein Abstrich von der Oberfläche der Schleimhaut des Gebärmutterhalses genommen und anschließend mikroskopisch untersucht. Bei einer frühzeitigen Erkennung der Tumorbildung oder der Vorstufen ist eine vollständige Heilung möglich.

Wirksamer Schutz durch HPV-Impfung

Neben der Früherkennungsuntersuchung gilt die Gebärmutterhalskrebsimpfung als weitere Präventionsmaßnahme. Den größten Risikofaktor für eine Gebärmutterhalskrebserkrankung stellt eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV) dar. Insgesamt sind 40 unterschiedliche HP-Viren bekannt, die genitale Erkrankungen wie Genitalwarzen oder eben Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Bei der Gebärmutterhalskrebsimpfung handelt es sich genau genommen also um eine Impfung gegen das HP-Virus. In Deutschland sind insgesamt drei Impfstoffe zugelassen, die sich ausschließlich gegen die besonders verbreiteten HP-Viren 16 und 18 richten und nicht generell vor HPV schützen.

Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird eine HPV-Impfung von Mädchen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Fehlende Impfungen können bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs nachgeholt werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung im Regelfall bei Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Die Impfstoffe gegen bestimmte HP-Viren gelten als gut verträglich. Bislang sind geringfügige Nebenwirkungen an der Einstichstelle wie Juckreiz, Schwellungen und Rötungen bekannt geworden. Einige wenige Menschen reagieren mit Fieber und Kopf- oder Muskelschmerzen auf die Impfung.

Foto: Fotolia.de / Tobias Arhelger

 

 

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