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Psyche

Lichttherapie gegen Depression? IGeL-Monitor bewertet Studie zum medizinischen Nutzen

veröffentlicht am 06.05.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Lichttherapie gegen Depression Lichttherapie gegen Depression(c) pixabay
Lichttherapie ist eine Behandlungsmethode bei Depression, die bislang privat bezahlt werden muss. Patienten erhalten dabei regelmäßig Bestrahlung durch spezielle Therapielampen mit hoher Lichtstärke von circa 10.000 Lux. Ein wissenschaftliches Team beim IGeL-Monitor hat eine Studie zur medizinischen Bewertung dieser Behandlung durchgeführt und kam dabei zu teilweise unterschiedlichen Aussagen.

2025-05-06T14:51:00+02:00

Für die Vergleichsstudien wurden Probanden nur mit einer Placebo-Lampe behandelt. Weiterhin wurden die Behandlungsergebnisse einer Lichttherapie mit denen von Vergleichsgruppen verglichen, die mit herkömmlichen Methoden wie Verhaltenstherapie oder der Verabreichung von Antidepressiva behandelt worden waren.

Die Ergebnisse der Bewertung sind uneinheitlich. Mit "tendenziell positiv" bewertete das medizinische Monitor-Team die Möglichkeit, Symptome einer saisonalen Winterdepression zu lindern. Denn die Studien hätten gezeigt, dass Lichttherapie mit Tageslichtlampen im Vergleich zu einer Scheinbehandlung mit Placebo-Lampen zu kurzfristig besseren Ergebnissen führen kann. Ob die Lichttherapie auch zur Vorbeugung dieser Symptome eingesetzt werden könne, sei hingegen als „unklar“ zu bewerten. Das bewertende Team des IGeL-Monitors hat für seine Einschätzung auf die Ergebnisse von 21 Einzelstudien zurückgegriffen, an denen insgesamt über 1.400 Betroffene Probanden teilnahmen.

Bislang bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine Psychotherapie bei Winterdepression und übernehmen bei einer Verordnung auch die Kosten für eine medikamentöse Behandlung. Die Lichttherapie hingegen ist bislang eine IgeL-Leistung. Wenn Ärzte diese anbieten, werden pro Sitzung zwischen 6 und 12 Euro fällig, eventuell zuzüglich ärztlicher Beratungskosten.

Als medizinisch nützlich wäre die Lichttherapie anzusehen, wenn durch sie die Symptome einer saisonalen Depression gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert würde. Das wurde nun zumindest teilweise bestätigt. Das IgeL-Team bescheinigt den Studien allerdings auch eine eingeschränkte Aussagekraft, weil diese nicht als Doppelblindstudie durchgeführt wurde. Die Teilnehmenden hätten jeweils gewusst, wer sich in welcher Gruppe befand. Insgesamt ergab die Studie kein klares Bild und kann somit vorerst nicht die bisherige Einstufung der Lichttherapie als IGeL-Leistung verändern. 

Medizinischer Nutzen der Lichttherapie >> ausführliche Bewertung

Die Winterdepression als wiederholende saisonal auftretende depressive Störung gehört zu den bekannten depressiven Erkrankungen. Patienten sind meist in der dunklen Jahreszeit betroffen, bevor sich im Frühling und Sommer die Symptome bessern. Typisch sind Symptome wie gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit, kombiniert möglicherweise mit Heißhungerattacken und erhöhtem Schlafbedürfnis.

Gesetzlich Versicherte können unter www.igel-monitor.de evidenzbasierte Bewertungen zu allen angebotenen IgeL – Leistungen erhalten. Der IGeL-Monitor wird vom Medizinischen Dienst Bund betrieben, der von den 15 Medizinischen Diensten in den Ländern getragen wird.

 

 

 

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