Gesundheitsministerin Warken lehnt Basistarif - Konzept für die GKV ab
CDU-Politikerin favorisiert verbindliches Hausarztmodell als SteuerungselementEs dürfe nicht vom Geldbeutel abhängen, wie ein Mensch medizinisch versorgt werde, sagte Warken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Eine Aufspaltung in Grundleistungen und zusätzliche Versicherungen wäre aus ihrer Sicht der Einstieg in eine Zweiklassenmedizin.
Ministerin stellt Reformbedarf nicht in Abrede
Trotz der ablehnenden Haltung betonte Warken die Dringlichkeit umfassender Reformen. Für das Jahr 2027 rechnet das Ministerium mit einem finanziellen Defizit in zweistelliger Milliardenhöhe. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen öffne sich weiter – ein struktureller Wandel sei unausweichlich.
Als zentrales Element stellt Warken das geplante Primärarzt-System vor. Ein verbindliches Hausarztmodell soll dabei Versicherte stärker steuern: Wer den Hausarztpfad einhält, könnte mit Bonusregelungen profitieren. Wer sich direkt an einen Facharzt wendet, müsste möglicherweise eine zusätzliche Gebühr zahlen. Ohne solche Steuerungsmechanismen könne das System nicht zukunftsfähig bleiben.
Versorgung muss für alle funktionieren
Den Vorschlag von Kassenärztechef Andreas Gassen, einen speziellen Facharzttarif für Patienten einzuführen, die das Steuersystem umgehen wollen, lehnt Warken dagegen klar ab. Es gehe nicht darum, Leistungen zu „erkaufen“, sondern um eine medizinische Versorgung, die für alle funktioniert. Jeder Versicherte müsse einen angemessenen Zugang zu Facharztterminen erhalten, so Warken.
