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Arzt & Patient

Gesundheitsministerin Warken lehnt Basistarif - Konzept für die GKV ab

CDU-Politikerin favorisiert verbindliches Hausarztmodell als Steuerungselement
veröffentlicht am 17.11.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU)(c) BMG / Jan Pauls
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat Vorschläge zurückgewiesen, die gesetzliche Krankenversicherung künftig in ein Zweitarifsystem aufzuspalten, das aus einem leistungsminimierten Basistarif und zusätzlichen Absicherungen bestehen soll. Ein solches Modell würde aus ihrer Sicht den solidarischen Charakter der Gesundheitsversorgung gefährden.

 

 

2025-11-17T17:00:00+01:00
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Es dürfe nicht vom Geldbeutel abhängen, wie ein Mensch medizinisch versorgt werde, sagte Warken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Eine Aufspaltung in Grundleistungen und zusätzliche Versicherungen wäre aus ihrer Sicht der Einstieg in eine Zweiklassenmedizin.

Ministerin stellt Reformbedarf nicht in Abrede

Trotz der ablehnenden Haltung betonte Warken die Dringlichkeit umfassender Reformen. Für das Jahr 2027 rechnet das Ministerium mit einem finanziellen Defizit in zweistelliger Milliardenhöhe. Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen öffne sich weiter – ein struktureller Wandel sei unausweichlich.

Als zentrales Element stellt Warken das geplante Primärarzt-System vor. Ein verbindliches Hausarztmodell soll dabei Versicherte stärker steuern: Wer den Hausarztpfad einhält, könnte mit Bonusregelungen profitieren. Wer sich direkt an einen Facharzt wendet, müsste möglicherweise eine zusätzliche Gebühr zahlen. Ohne solche Steuerungsmechanismen könne das System nicht zukunftsfähig bleiben.

Versorgung muss für alle funktionieren  

Den Vorschlag von Kassenärztechef Andreas Gassen, einen speziellen Facharzttarif für Patienten einzuführen, die das Steuersystem umgehen wollen, lehnt Warken dagegen klar ab. Es gehe nicht darum, Leistungen zu „erkaufen“, sondern um eine medizinische Versorgung, die für alle funktioniert. Jeder Versicherte müsse einen angemessenen Zugang zu Facharztterminen erhalten, so Warken.

 

 

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