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Familie & Psychische Gesundheit

Kinder und Katastrophen: Eine Herausforderung für Eltern

veröffentlicht am 23.12.2024 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Magdeburg nach dem Terroranschlag vor Weihnachten 2024 Magdeburg nach dem Terroranschlag vor Weihnachten 2024
Die Bilder des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vom vergangenen Wochenende sind in den Medien allgegenwärtig. Sie lassen uns hilflos, fassungslos und auch ängstlich zurück. Die AOK Sachsen-Anhalt gibt Orientierung, wie Kinder und Jugendliche mit diesen Bildern und Informationen umgehen und wie Eltern sich am besten verhalten könnten.

2024-12-23T17:18:00+00:00
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Eltern wollen ihren Kindern Sicherheit und Geborgenheit geben - gerade in unruhigen Zeiten. Doch auch an ihnen gehen die Bilder in den Medien natürlich nicht spurlos vorbei.

Eigene Ängste kontrollieren

Wichtig ist dabei, dass Eltern ihre Ängste nicht auf ihre Kinder übertragen, denn Kinder haben ein feines Gespür für die Gemütslage ihrer Eltern - auch wenn sie ihre Gefühle vielleicht nicht äußern. Eltern sollten daher zunächst vor allem für ihre eigene psychische Stabilität sorgen. Dabei hilft es, bewusst im Hier und Jetzt zu bleiben und sich zum Beispiel nur einmal am Tag in den Medien zu informieren. Auch Sport und Bewegung zum Stressabbau kann Eltern helfen, die eigenen Ängste nicht eskalieren zu lassen. Denn Eltern haben eine wichtige Vorbildfunktion.

Mit Kindern über schlimme Ereignisse sprechen

Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt und seine Folgen sind schrecklich. In einigen Fällen sind vielleicht sogar Angehörige betroffen. Eltern müssen mit ihren Kindern darüber sprechen. Dafür können sie Hilfsangebote wie beispielsweise Telefonhotlines oder Broschüren, wie zum Beispiel die des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nutzen. Wichtig ist es zunächst darauf zu warten, dass die Kinder von sich aus über das Thema sprechen wollen. Eventuell werden auch Veränderungen am Kind wahrgenommen, die sich darauf zurückführen lassen. Dann ist es sinnvoll, dem Nachwuchs ein direktes Gesprächsangebot zu machen. So erfährt man, wie die Kinder auf die Situation blicken und sie bewerten.

Den sozialen Zusammenhalt fördern

Dabei sollten Eltern aber darauf achten, dass sich die Ereignisse nicht negativ auf das soziale Miteinander in der Schule, im Verein oder in der Nachbarschaft auswirken. Eltern sind hier Vorbilder, indem sie zeigen, dass man immer respektvoll und wertschätzend miteinander umgeht, egal woher jemand kommt. Frieden beginnt im Kleinen.

Aktivitäten helfen

Daneben sollte das Leben weitergehen, Belastendes und Bedrückendes nicht den ganzen Raum einnehmen. Für manche ist es auch hilfreich zu erleben, dass auch andere bedrückt sind oder gar trauern: So kann man gemeinsam einen Gedenkort aufsuchen und dort eine Kerze aufstellen, Blumen oder selbstgeschriebene Gedanken dort ablegen und kurz innezuhalten. Dabei zu sehen, dass viele andere es ebenfalls tun, schafft ein Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Es zeigt, dass man mit all dem nicht allein ist.

Beruhigend wirkt außerdem, wenn die Eltern vertraute Routinen der Kinder wie Sport- und Freizeitaktivitäten beibehalten. Sie sollten auch weiterhin schöne und unbeschwerte Dinge mit ihren Kindern unternehmen, wie zum Beispiel einen Familienausflug oder einen Kinobesuch. Man darf lachen, sich freuen und Weihnachten feiern - auch wenn etwas Schlimmes passiert ist.

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