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Sex & Partnerschaft

Nummer eins bei Verhütung: Die Pille

veröffentlicht am 24.09.2021 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Antibabypille und Krankenkassen  Antibabypille und Krankenkassen(c) Tim Reckmann / pixelio.de
Die "Pille" ist wohl immer noch das bekannteste Verhütungsmittel unserer Zeit. Der Markt bietet viele Sorten, zumeist als Kombination von Wirkstoffen aus Östrogen und Gestagen (Kombi-Pille). Die Varianten unterscheiden sich dabei nach Hormonzusammensetzung, Dosierung und Einnahmeart.

2021-09-24T13:54:00+00:00
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Wirkprinzip Pille: Hormone verhindern den Kontakt von Spermium und Eizelle Wirkprinzip Pille: Hormone verhindern den Kontakt von Spermium und Eizelle(c) Gerd Altmann / Pixabay / CC0
Die Verhütung mit der Pille gehört zu den hormonellen Verhütungsmethoden. Die Hormone der Anti-Baby-Pille besitzen eine Mehrfachwirkung, so dass sie sowohl die Eizellenreifung und damit den Eisprung hemmen, um eine Befruchtung auszuschließen. Des Weiteren wird der Schleim im Gebärmutterhals mittels der Hormone so verändert, dass die Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können. Ein befruchtetes Ei kann sich deshalb nicht einnisten, weil die Gebärmutterschleimhaut nicht genügend aufgebaut werden kann.

Einphasen- und Mehrphasenpillen

Wirkprinzip Einphasenpille: Jede Tablette enthält die selbe Menge Östrogen und Gestagen in gleicher Zusammensetzung. Die Frau nimmt jeweils 21 Tage lang die Pille und unterbricht dann für sieben Tage, sodass in dieser Zeit Blutungen einsetzen können. Es besteht dennoch ein Verhütungsschutz. Es gibt auch Einphasenpillen mit 28 Pillen pro Packung, in denen sieben wirkstofffreie Tabletten in anderer Farbe  enthalten sind, um Anwendungsfehler zu vermeiden. Des Weiteren gibt es ein Präparat mit 24 hormonhaltigen und vier Pillen ohne Hormone. Danach wird die Einnahme mit einer neuen Packung fortgesetzt.

Wirkprinzip Mehrphasenpillen: Es befinden sich unterschiedlich dosierte Hormontabletten in verschiedenen Farben in der Packung, die in einer vorgeschriebenen Reihenfolge eingenommen werden müssen. Östrogen und Gestagen sind unterschiedlich zusammengesetzt und sollen sich so ungefähr an den weiblichen Zyklus anpassen.

Anwendung und Sicherheit

Verhütung mit der Anti-Baby-Pille Verhütung mit der Anti-Baby-Pille(c) Pixabay / CC0
Beginnt man mit der Einnahme am ersten Tag der Monatsblutung besteht ein sofortiger Empfängnisschutz. Bei Einnahme ab dem zweiten oder fünften Zyklustag muss zusätzlich mit einem weiteren Verhütungsmittel verkehrt werden. Bei den Mehrphasenpillen gelten andere Bedingungen, die mit dem jeweiligen Fachpersonal besprochen werden sollten. Wer von einem anderen hormonellen Verhütungsweg auf die Pille umsteigen möchte, hat ebenfalls besondere Regeln zu beachten. Auch hier ist ein Arzt oder eine Ärztin der richtige Ansprechpartner.

Die Pille gilt als sehr sicheres Verhütungsmitel mit einer Wirksamkeit von 99,7 Prozent und einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9. Bei richtiger Anwendung gilt sie als genauso sicher wie beispielsweise die Spirale. Beeinträchtigt werden kann sie durch Erbrechen innerhalb der ersten drei Stunden, durch Wechselwirkung mit verschiedenen Antibiotika oder auch durch eine vergessene Einnahme.

Pille vergessen - Was nun?

Verhütung und Zeitmanagement Verhütung und Zeitmanagement(c) Pixabay / CC0
Hat man die tägliche Einnahme tatsächlich einmal vergessen, reicht es, diese innerhalb von zwölf Stunden nachzuholen. Anschließend wird die Einnahme normal fortgesetzt. Sind mehr als zwölf Stunden verstrichen, sollte die Einnahme unverzüglich fortgesetzt werden, auch wenn dies zwei Pillen an einem Tag bedeuten würde. Wer unsicher ist, kann auch einen kurzen Test machen, um herauszufinden, ob entweder die „Pille danach“ oder eine zusätzliche Verhütungsmethode nötig ist. Eine „Pillenpause“ ist heute dagegen nicht mehr ratsam.


Fazit: Vorteile, Nachteile und Kosten

Vorteile der Pille

  • Verlässliches Verhütungsmittel
  • Minderung der Menstruationsbeschwerden
  • Linderung von Akne durch die Einnahme von bestimmten Pillen
  • Kürzere und schwächere Blutungen
  • Größtenteils gute Verträglichkeit

Nachteile der Pille

  • Gewichtsabnahme oder -zunahme
  • Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Libidoverlust
  • Auftreten von Zwischenblutungen
  • Stimmungsschwankungen (in einzelnen Fällen Depressionen möglich)
  • Vaginalbeschwerden wie vaginale Trockenheit
  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • In seltenen Fällen schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie Thrombosen, Schlaganfälle etc.

Kosten und Erstattung durch Krankenkassen

Eine Monatspackung kostet je nach Präparat zwischen 13 und 23 Euro. Mehrmonatige Großpackungen sind entsprechend günstiger. Bis zum 22. Geburtstag erstatten gesetzliche Krankenkassen die Kosten für alle verschreibungspflichtigen Verhütungsmittel. Wird die Pille beispielsweise zur Behandlung einer Hautkrankheit empfohlen, erstatten Krankenkassen die Kosten auch darüber hinaus. Ab dem 18. Lebensjahr fällt außerdem eine gesetzlich festgelegte Zuzahlung in der Apotheke an. Privat versicherte Frauen müssen die Kosten für Verhütungsmittel in jedem Alter selbst tragen.

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