Darmgesundheit: Übernehmen Krankenkassen Mikrobiom-Analysen?
Vorsorge oder "Wellness"?
Bei einer Mikrobiom-Analyse wird die Zusammensetzung der Darmflora mit spezifischen Methoden untersucht. Ziel ist es, Ungleichgewichte zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien zu erkennen. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über Verdauungsstörungen, Reizdarmsymptome oder auch allgemeine Gesundheitsrisiken geben. Die umfassende wissenschaftliche Einordnung dieser Tests steht noch aus. Experten betonen, dass das Mikrobiom zwar entscheidend für die Gesundheit ist, aber viele Zusammenhänge noch nicht ausreichend erforscht sind.
Zahlt die Krankenkasse nun Mikrobiom-Tests?
Diese aufwendigen Laboranalysen gelten bislang nicht als medizinisch notwendige Leistung. Daher übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten nicht. Patienten müssen also für eine Untersuchung und Auswertung ihres persönlichen Mikrobioms die Kosten zwischen 150 und 300 Euro selbst tragen.
Wenn Ärzte eine gezielte mikrobiologische Untersuchung anordnen, beispielsweise bei schweren Darmerkrankungen, chronisch-entzündlichen Erkrankungen oder Infektionen, dann können die Kosten im Einzelfall übernommen werden. Hier geht es dann meist nicht um eine komplette Mikrobiomanalyse, sondern um gezielte mikrobiologische Untersuchungen einzelner Bereiche.
Für reine Vorsorge- oder Lifestyle-Zwecke übernehmen Krankenkassen aktuell keine Mikrobiom-Analysen. Nur bei ärztlich begründeter Diagnostik können die Kosten auf Antrag in Einzelfallentscheidung übernommen werden. Wer aus Eigeninteresse eine Analyse machen möchte, muss die Kosten selbst tragen. Sinnvoll ist es imn jedem Fall, sich vorher ärztlich beraten zu lassen.
Bei Privatversicherten können je nach Tarif erweiterte Diagnostik- oder Vorsorgeleistungen enthalten sein. Eine Kostenübernahme für Mikrobiomanalysen ist hier häufiger möglich als in der Gesetlichen Krankenversicherung.
Darmgesundheit & Prävention
Einige Krankenkassen fördern im Rahmen von Präventionsprogrammen oder Bonusmodellen Untersuchungen zur Darmgesundheit, allerdings selten explizit Mikrobiomanalysen. Häufiger werden Zuschüsse zu Ernährungsberatung, Reizdarm-Programmen oder Präventionskursen (z. B. Darmgesundheit, Ernährung) gezahlt.