Hauptregion der Seite anspringen
Digitalisierung

Krankenkassen-Apps: Gesundheit und Service to Go

veröffentlicht am 16.05.2024 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Anmeldung bei einer digitalen Krankenkassen-AppAnmeldung bei einer digitalen Krankenkassen-App(c) Ute Mulder / pixelio
Krankenkassen-Apps lösen die Versprechen der Digitalgesellschaft ein: Sie machen Schluss mit der Zettelwirtschaft und ermöglichen einen mobilen Kontakt zur Krankenkasse. Die Krankenkassen bieten Service-Anwendungen und auch eigene Gesundheitsapps an. 


 

2024-05-16T12:09:00+00:00
Werbung

Service-Apps der gesetzlichen Krankenkassen bieten ein enormes Zeit- und Geldersparnis. So entfallen der Schriftverkehr und damit auch Ausgaben für Briefmarken. Formulare und Unterlagen kann man einscannen oder fotografieren und anschließend digital an die Krankenkasse senden. Dazu zählen beispielsweise Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sowie Belege für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Genauso schnell kann man gewünschte Bescheinigungen anfordern und anschließend im eigenen Account einsehen, weitersenden oder ausdrucken. Dazu erlauben sie Zugriff auf Befunde und Gesundheitsdaten. Als Gesundheitsapps bieten Als digitale Gesundheitsanwendungen eine präventive Lebensweise.

Unterschiede zwischen den Krankenkassen-Apps

Die Funktionen und das Design der Apps der einzelnen gesetzlichen Krankenkassen unterscheiden sich. Eine große Feature-Fülle erhält man beispielsweise bei der App der Technischen Krankenkasse. Die TK-App ermöglicht zudem einen schnellen Zugang zu diversen Gesundheits- und Lifestyle-Apps. Ein ebenfalls großes Angebot halten die Barmer-App und die BKK GS Krankenkassen-App parat. Die gut sortierten Apps der AOK sind nach Landkreise unterteilt. Je nach Landes-Krankenkasse der AOK kann das Service-Angebot variieren. Sollte man einen Krankenkassenwechsel in Betracht ziehen, so kann die Funktionsfülle der App einen entscheidenden Faktor darstellen.
Zu den wichtigsten Anwendungen der meisten Krankenkassen-Apps gehören demnach:

  • Online-Übermittlung von Dokumenten und Bescheinigungen
  • Schneller, direkter Online-Austausch von Nachrichten und Nachfragen
  • Empfang von Mitteilungen, wie Terminerinnerungen
  • Vereinfachter Zugang zu etwaigen Bonusprogrammen

Ein großer Vorteil besteht im unkomplizierten Kontakt mit der Krankenkasse. Statt den Tagesablauf auf einen Termin in der örtlichen Krankenkasse-Filiale auszurichten, bedarf es nur eines Handys bzw. Tablets. Über integrierte Chat-Funktionen lassen sich wichtige Fragen mit dem Personal der Kassen individuell klären.

Zugriff auf die Patientenakte

Äußerst praktisch gestaltet sich der Zugriff auf die elektronische Patientenakte, den viele Service-Apps bieten. Dadurch kann man einen schnellen Einblick über erhaltene Leistungen und Impfungen, übermittelte Krankmeldungen sowie verschriebene Medikamente erhalten. Darüber hinaus entlasten die Apps bei der Suche nach wichtigen Infos. Somit lassen sich die meisten Apps auch als Organisationshilfe nutzen, um zum Beispiel:

  • Die Verläufe eingereichter und erhaltener Unterlagen sowie medizinische Daten einzusehen.
  • Den Bearbeitungsstand zu prüfen.
  • Auf eigene Daten zugreifen und Änderungen, z. B. bei der Wohnadresse oder den Bankdaten, vornehmen.

Zudem haben viele Service-Apps einen übersichtlichen Antwortkatalog häufig gestellter Fragen und einen gut aufbereiteten News-Bereich zu medizinischen Themen. Oft entfällt dadurch eine langwierige Online-Suche, um an benötigte Informationen zu kommen.

Anmeldung in der Service-Apps

Um die App zu nutzen, muss man sie zunächst auf das mobile Gerät herunterladen und anschließend installieren. Die Apps finden sich dazu in den gängigen App-Stores. Um die Apps zu aktivieren, braucht es vorab eine Registrierung. Die unterschiedlichen Krankenkassen haben dazu eigene Verfahren entwickelt. Durch diese können sich Versicherte der Krankenkasse gegenüber der App als Mitglieder ausweisen.
Die Anmeldung bei einer Service-App durchläuft häufig folgende Schritte:

Anmeldung des Bedarfs eines Zugangscodes für die App bei der Krankenkasse
Zustellung des Zugangscodes durch die Krankenkasse
Herunterladen und Installation der App
Erstmaliger Login per Code

Häufig fordert man mittels der eigenen Versichertennummer einen Aktivierungscode bzw. Zugangsschlüssel an. Da der Code postalisch zu einem kommt, sollte man diese vorab anfordern, um die App nach der Installation gleich nutzen zu können.

Sicherheit und Kosten der Krankenkassen-Service-Apps

Die Apps speichern hochsensible Daten. Aus diesem Grund erfüllen die Service-Apps sehr hohe Sicherheitsstandards. Neben dem Freischaltcode prüft die App auch, ob das Gerät, auf dem die App installiert wird, den nötigen Sicherheitsanforderungen entspricht. Dadurch wird die App auch zur sicheren Ablage von Informationen im Notfall, zum Beispiel von Notfallkontakten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Apps kostenlos zur Verfügung stehen. Es fallen somit keine Kosten für den digitalen Kontakt mit der gesetzlichen Krankenkasse oder den Gebrauch der App an.

Vorteile von Gesundheitsapps

Gesundheitsapps gelten als Programme, die einem medizinischen Zweck dienen. Sie konzentrieren sich weitgefächert auf spezifische Themenbereiche. Innerhalb dieser Themen helfen sie dabei, mit Erkrankungen umzugehen, Beschwerden zu lindern oder diesen vorzubeugen.
Zu diesen Themen gehören unter anderem:
Familienplanung und Schwangerschaft
Ernährung und Fitness
Rückenschmerzen
Sprachentwicklung
Diabetes, Arthritis, Migräne,
Angststörungen und Stress

Versicherte können sich den Gebrauch geprüfter Gesundheitsapps als Rezept ausstellen lassen. Dadurch kann man die Kostenübernahme der verordneten App bei der gesetzlichen Krankenkasse erbeten. Je nach Krankenkasse können dabei unterschiedliche Apps bzw. Themenkomplexe unterstützt werden. Auch daher kann sich ein Wechsel der Krankenkassen lohnen.
Unabhängig vom Schwerpunkt erfüllen die Apps generell gesundheitsfördernde Aufgaben, bieten vielfältige Infos und erinnern beispielsweise an die Einnahme von Medikamenten sowie an Termine. So unterstützen sie das individuelle Gesundheitsmanagement.

Die Funktionen der Gesundheitsapps darin:

präventive Maßnahmen für bessere Körperwerte, Fitness und Ernährung anzubieten.
medizinische Werte zu erheben, zu analysieren und zu speichern.
über den aktuellen Gesundheitsstand sowie Therapie- und Behandlungsoptionen zu informieren.

Verschiedene Kategorien der Gesundheitsapps

Gesundheitsapps gibt es in verschiedenen Anwendungsprofilen. Man unterscheidet dabei drei Arten von Apps:

medizinischen Apps
Service-fokussierte Apps
Lifestyle-Apps


Die Hauptaufgabe der medizinischen Apps besteht in der diagnostischen Anwendung. Sie bewerten Körperdaten und unterstützen eine laufende Therapie gegen bestimmte Beschwerden. Diese Apps besitzen eine Zulassung als medizinisches Produkt.

Service-fokussierte Apps assistieren bei der Terminorganisation von Arztbesuchen und helfen den Nutzern dabei, die Medikamenteneinnahme rechtzeitig durchzuführen. Manche dieser Apps beinhalten zudem Tagebuchfunktionen, mit denen man Symptomverläufe protokollieren kann.

Lifestyle-Apps unterstützen einen gesundheitsfördernden Lebensstil. Die Apps, animieren zur Bewegung, überwachen die Fitness, zählen Schritte oder fungieren als Ernährungsratgeber.

Gesundheitsapps auf Rezept

Ärzte und Psychotherapeuten haben seit Oktober 2020 die Erlaubnis, digitale Gesundheitsanwendungen zu verordnen. Eine App auf Rezept ist nur möglich für Anwendungen, die als so genannte Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) geführt werden. Alle zugelassenen und geprüften medizinischen Apps findet man in der DiGA-Liste. Damit eine gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine digitale medizinische Anwendung übernimmt, müssen folgende Bedingungen vorliegen:

Prüfung der App durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
Aufnahme ins DiGa-Register
Ausstellung einer ärztlichen Verordnung für eine App, basierend auf einer begründeten Diagnose

Neben der ärztlichen Verordnung nach Muster 16 akzeptieren einige Krankenkassen auch einfach eine ärztliche Empfehlung. Dies kann ein formloses Schreiben beziehungsweise ein Attest darstellen, welches die Indikation beschreibt. Damit erhält die jeweilige Krankenkasse einen ersten Nachweis über die Notwendigkeit für therapeutische Maßnahmen.

Datensicherheit bei Gesundheitsapps

Bei der Nutzung von Gesundheitsapps sollte man vorsichtig mit persönlichen und damit sensiblen Daten umgehen. Dies gilt insbesondere für Anwendungen, die keine Prüfung durchlaufen haben und damit nicht auf der DiGA-Liste stehen.

Bei diesen Apps lässt sich nur schwer nachvollziehen, wie die Unternehmen erstens mit den gesammelten Daten verfahren und sie zweitens vor missbräuchlichen Zugriffen schützen. DiGA-gelistete Apps wurden hingegen auf ihre Datensicherheit geprüft. Sie bieten daher einen hohen Schutz.

 

Weiterführende Artikel:
  • Verweigern die Krankenkassen DiGA-Rezepte?
    Anbieter von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) berichten, dass Krankenkassen vielfach die Kostenübernahme trotz ärztlicher Verschreibung und Zulassung verweigern beziehungsweise verhindern. Das rechtswidrige verhalten einzelner Krankenkassen verunsichert Patienten, Ärzte und Anbieter.

 

 

Bewerten Sie uns 4,8 / 5
https://www.krankenkasseninfo.de

13224 Besucher haben in den letzten 12 Monaten eine Bewertung abgegeben.