Digitale Pflegeanwendungen (DiPA)

DiPA steht für Digitale Pflegeanwendungen. Dabei handelt es sich um digitale Produkte – meist Apps oder Webanwendungen –, die pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige im Alltag unterstützen und zur Verbesserung der Pflege und Lebensqualität beitragen.

Die gesetzliche Grundlage für DiPA wurde mit dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) im Jahr 2021 geschaffen. Während DiGA sich an Patienten richten, sind DiPA speziell für den Pflegebereich konzipiert. Ziel ist es, digitale Innovationen in die Regelversorgung der Pflege zu integrieren.

DiPA können in verschiedenen Bereichen der Pflege eingesetzt werden, beispielsweise bei der Strukturierung des Pflegealltags, zur Förderung kognitiver Fähigkeiten bei Demenz oder bei der Unterstützung der Mobilität. Ebenso sind sie hilfreich bei der persönlichen Anleitung zur häuslichen Pflege und allgemein bei der Kommunikation zwischen Pflegepersonen und Angehörigen.

Pflegebedürftige Personen mit einem Pflegegrad 1 – Pflegegrad 5 haben Anspruch auf DiPA. Diese können über die Pflegekassen beantragt werden. Die Kosten werden – ähnlich wie bei Pflegehilfsmitteln – bis zu einem festgelegten Betrag übernommen. Zusätzlich kann es ergänzende Unterstützungsleistungen (z. B. Einweisung in die Anwendung) geben.

Für die Aufnahme in das DiPA-Verzeichnis beim BfArM müssen die Anwendungen:

•  als Medizinprodukt gelten oder pflegerische Unterstützung bieten,
• hohen Anforderungen an Datenschutz, Sicherheit und Funktionalität genügen,
• einen positiven pflegerischen Nutzen nachweisen (z. B. Erhalt von Selbstständigkeit, Reduktion von Pflegeaufwand).

Vorteile von DiPA:

✅ Mehr Selbstständigkeit für Pflegebedürftige
✅ Entlastung von Angehörigen & Pflegepersonal
✅ Digitale Unterstützung im häuslichen Umfeld
✅ Förderung von Teilhabe und Lebensqualität

Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Pflege und zunehmendem Fachkräftemangel gewinnen DiPA an Relevanz. Sie sind ein zentraler Baustein für die moderne, menschennahe und technologiegestützte Pflege von morgen. KOnkrete Herausforderungen im Augenblick sind etwa:

• Geringe Bekanntheit bei Pflegebedürftigen und Pflegekräften
• Bedarf an digitaler Kompetenz bei der Zielgruppe
• Noch überschaubare Anzahl zugelassener DiPA