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Arzt & Patient

Zwei Monate Wartezeit für Arzttermin: VdK mit Vorwürfen gegen Fachärzte

veröffentlicht am 18.08.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Wartezimmer beim Facharzt Wartezimmer beim Facharzt(c) Getty Images / monkeybusinessimages
VdK-Präsidentin Verena Bentele hat niedergelassene Fachärzte scharf kritisiert und ihnen vorgeworfen, gesetzlich Versicherte systematisch zu benachteiligen. Anlass ist eine Stellungnahme des Spitzenverbands der Fachärztinnen und Fachärzte (SpiFa), der die Bevorzugung von Privatpatienten bei der Terminvergabe als „Märchen“ bezeichnet hatte.

2025-08-18T16:45:00+02:00

Termin innerhalb Wochenfrist für PKV-Versicherte  

„Wer gesetzlich krankenversichert ist, wartet wesentlich länger auf einen Facharzttermin als Privatversicherte. Diese Erfahrung von Millionen Menschen kann nicht wegdiskutiert werden“, sagte Bentele. Eine Erhebung der Stiftung Warentest habe zuletzt gezeigt, dass 18,6 Prozent der GKV-Versicherten bis zu zwei Monate auf einen Facharzttermin warten, während 26,1 Prozent der Privatpatienten innerhalb einer Woche behandelt würden.

"Wer gesetzlich versichert ist, wartet länger auf einen Facharzttermin."

VdK Präsidentin Vera Bentele VdK Präsidentin Vera Bentele(c) Getty Images / Susie Knoll
Auch der Virchowbund als Interessenverband der niedergelassenen Ärzte habe selbst dargelegt, dass Privatpatienten systematisch bevorzugt werden – unter anderem wegen der Budgetierung kassenärztlicher Leistungen. Demnach bieten Facharztpraxen im Schnitt nur 18,75 Wochenstunden für gesetzlich Versicherte an, obwohl sie gesetzlich verpflichtet wären, 25 Stunden zu gewährleisten. Rund 40 Prozent aller Termine würden für Privatversicherte und Selbstzahlende reserviert.


Geldbußen für "schwarze Schafe"

Bentele betonte dass viele Kassenärzte mit der extrem ungleichen Terminvergabe aus wirtschaftlichen Interessen gegen ihren Sicherstellungsauftrag verstoßen würden. Als Vertragsärzte mit einem Kassensitz hätten sie Zugang zu 90 Prozent der Versicherten in Deutschland. Doch wirtschaftliche Aspekte bei der Terminvergabe dürften nicht dazu führen, dass sie ihren gesetzlichen Auftrag nicht erfüllen, so Bentele. Als Konsequenz forderte die VdK-Präsidentin schärfere Kontrollen und auch harte Sanktionen. So sollten nach Benteles Vorstellungen "großflächig Kontrollen durchgeführt werden, um schwarze Schafe mit saftigen Geldbußen zu belegen.“

 

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