Neue Empfehlung für Gürtelrose-Impfung: Schutz über die Haut hinaus auch für das Gehirn
Damit gilt nun: Wer zu einer Risikogruppe zählt (z. B. bei Diabetes, HIV, chronisch-entzündliche Erkrankungen, Immunsuppression) und mindestens 18 Jahre alt ist, sollte die Impfung gegen Gürtelrose in Erwägung ziehen.
Impfung könnte auch Demenzrisiko senken
Die Gürtelrose-Impfung schützt nicht nur vor den typischen schmerzhaften Hautausschlägen, sondern könnte auch zur Erhaltung der geistigen Gesundheit beitragen. Denn eine neue Studie weist darauf hin, dass die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes zoster) nicht nur schmerzhafte Hautausschläge verhindern kann, sondern möglicherweise auch das Risiko für Demenz senkt. Damit gewinnt die Schutzimpfung, die seit einigen Jahren ab dem 60. Lebensjahr (bzw. ab 50 Jahren bei bestimmten Grunderkrankungen) von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird, noch größere Bedeutung.
Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das nach einer Windpockeninfektion lebenslang im Körper verbleibt. Wenn das Immunsystem im Alter schwächer wird, kann das Virus reaktiviert werden und Entzündungen in Nerven und Gehirn auslösen. Forschende vermuten, dass diese stillen Entzündungsprozesse langfristig zur Schädigung von Nervenzellen beitragen – ein möglicher Mechanismus, der auch das Risiko für Demenz erhöht.
Neuer hochwirksamer Impfstoff
Aktuelle Daten aus mehreren Ländern zeigen, dass geimpfte Personen im Durchschnitt ein geringeres Risiko haben, in den folgenden Jahren eine Demenz zu entwickeln. Der Effekt ist besonders ausgeprägt bei älteren Menschen und solchen mit Vorerkrankungen. Auch wenn weitere Forschung nötig ist, deuten diese Ergebnisse auf einen zusätzlichen Nutzen der Impfung hin, der über den direkten Schutz vor Gürtelrose hinausgeht. Der neue, hochwirksame Totimpfstoff Shingrix® bietet einen langanhaltenden Schutz und ist gut verträglich. Die Impfung besteht aus zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten.
Wer sich im mittlere oder höheren Lebensalter befindet, sollte beim nächsten Arztbesuch gezielt nach dem Impfschutz fragen – es lohnt sich doppelt.
