IKK classic und Apothekerverband beenden Vereinbarung zur Hilfsmittelversorgung
Versorgung für betroffene 65.000 Versicherte bleibt gesichertApotheker kritisieren Ausstieg der IKK
„Da die Verhandlungen zu keinem Ergebnis geführt haben, haben wir uns für eine Beendigung der Weitergeltungsvereinbarung entschieden“, erklärte Kai Swoboda, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der IKK classic. Als Grund nannte die Krankenkasse unter anderem, dass Apotheken bestimmte Hilfsmittel – wie Pen-Kanülen, Spritzen, Bandagen oder Inhalationsgeräte – zu höheren Preisen abgegeben hätten als Sanitätshäuser.
Der DAV kritisiert das Vorgehen der Krankenkasse scharf. Verbandsvorsitzender Hans-Peter Hubmann betonte gegenüber RTL, dass die höheren Preise durch allgemeine Kostensteigerungen, gestiegene Löhne und Inflation gerechtfertigt seien. „Dass Preise angepasst werden, ist völlig normal. Aber die IKK classic weigert sich hier beharrlich, weil sie niedrigere Preise wollen“, so Hubmann.
Versorgung mit Hilfsmitteln bleibt gesichert
Von der Vertragsbeendigung betroffen sind nach Angaben der IKK classic rund 65.000 Versicherte – deutlich weniger als zuvor kolportierte mehrere Millionen. Die Kasse betont, dass die wohnortnahe Versorgung der Versicherten weiterhin sichergestellt sei. Viele Apotheken hätten inzwischen andere Versorgungsverträge mit der IKK classic abgeschlossen, etwa über den Apothekerverband BVDA.
Darüber hinaus sei auch die Versorgung über Sanitätshäuser und spezialisierte Homecare-Unternehmen möglich. Diese liefern laut IKK classic bei Bedarf die erforderlichen Hilfsmittel kostenlos direkt nach Hause. Sollte dies in bestimmten Regionen nicht möglich sein, werde ein geeigneter Vertragspartner bereitgestellt.
Versicherte der IKK classic, die Hilfsmittel benötigen, werden gebeten, sich bei Bedarf an die Krankenkasse zu wenden, um sich über bestehende Versorgungsmöglichkeiten in ihrer Region zu informieren.