Geburtshilfe: Budget für Hebammen in Kliniken bleibt
Erfolgreicher Protest von Berufsverbänden gegen Lauterbachs KürzungspläneUm 180 Grad ins Gegenteil verkehrt
Und das, obwohl die Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag eine Stärkung und Ausbau der Hebammenversorgung und sogar eine flächendeckende Eins-zu-Eins-Betreuung beschlossen hatte! „Wir erleben in Deutschland derzeit einen Überlebenskampf der Geburtshilfe, wie wir ihn bis vor Kurzem für undenkbar gehalten hätten", kommentierte eine entrüstete Verbandspräsidentin Ulrike Geppert-Orthofer das gebrochene und sogar ins Gegenteil verkehrte politische Versprechen.
Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin DHV© Deutscher Hebammenverband, Fotograf: Hans-Christ
Erfolgreiche Petition und Kritik von der FDP
Eine Online-Petition gegen die Budgetkürzungen erreichte in kurzer zeit mehr als 1,5 Millionen Unterschriften und machte damit die Brisanz deutlich. Kritik kam auch vom Koalitionspartner FDP. Deren pflegepolitische Sprecherin im Bundestag Nicole Westig formulierte deutlich in Richtung Lauterbach, dass das Gesundheitsministerium Maßnahmen ergreifen solle, „die die Zahl der Hebammen auf den entsprechenden Stationen steigert und nicht reduziert“.
Die vielfältigen Protestsignale blieben nicht ohne Echo: Unmittelbar nach einem Krisenkongress der Hebammen Mitte November lenkte Lauterbach ein und machte die Streichungen rückgängig. Die Mittel der gesetzlichen Krankenversicherung für Hebammen-Leistungen werden nun im Budget der Kliniken erhalten bleiben. Die von den Hebammen befürchteten „katastrophalen Auswirkungen auf die klinische Geburtshilfe“ sind abgewehrt.
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