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International

Gesundheitssysteme der Länder – Japan

veröffentlicht am 23.12.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Gesundheitswesen im internationalen Vergleich - JapanGesundheitswesen im internationalen Vergleich - Japan
Japan hat rund 124 Millionen Einwohner und verfügt über ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem, das auf dem Prinzip der universellen Krankenversicherung basiert. Seit 1961 gilt für alle Einwohner eine Pflichtversicherung: Entweder über die Nationale Krankenversicherung (Kokumin Kenkō Hoken) 
für Selbstständige, Landwirte, Freiberufler und alle, die bei kleineren Unternehmen arbeiten, oder über die Arbeitnehmer-Krankenversicherung (Kenkō Hoken) für Angestellte in größeren Unternehmen und Organisationen.

2025-12-23T15:28:00+01:00
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Im Gegensatz zum deutschen System, wo die Kosten in der Regel vollständig von der Versicherung übernommen werden, trägt man in Japan typischerweise 70  
Prozent der Kosten selbst und die restlichen 30  Prozent sind Selbstbehalt. Dieser Selbstbehalt kann jedoch je nach Alter und Einkommen des Versicherten variieren.

Die Lebenserwartung 

Japan weist eine der höchsten Lebenserwartungen weltweit auf. Im Jahr 2024 lag sie bei rund 84,7 Jahren. Damit liegt das Land deutlich über dem OECD- und EU-Durchschnitt. Gründe dafür sind die hochwertige medizinische Versorgung, die gesunde Ernährung (reich an Fisch und Gemüse), der aktive Lebensstil sowie die starke Präventionskultur.

Gesundheitsausgaben pro Kopf

Die Gesundheitsausgaben beliefen sich 2022 auf rund 4.200 Euro pro Einwohner, was etwa 10,9 bis 11,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Damit liegt Japan im internationalen Mittelfeld, trotz seiner sehr hohen Lebenserwartung. Finanziert wird das System über Beiträge, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam tragen, ergänzt durch Steuermittel. Patientinnen und Patienten zahlen in der Regel 30 Prozent der Behandlungskosten selbst, wobei es Obergrenzen für 
Zuzahlungen gibt, um finanzielle Belastungen zu begrenzen.

Anzahl der Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohnern

Mit rund 12,3 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner verfügt Japan über die höchste Quote unter allen Industrieländern. Dies ist auf die stark ausgebaute Krankenhausinfrastruktur und die Tatsache zurückzuführen, dass viele medizinische Leistungen stationär erbracht werden. Allerdings wird die lange Verweildauer und die Fragmentierung des Systems kritisiert.

Die Gesundheitsversorgung im Detail – Zahnvorsorge

Die Zahnmedizin ist Teil der gesetzlichen Krankenversicherung und die Kosten für Standardbehandlungen werden übernommen. Für ästhetische oder besonders hochwertige Leistungen müssen allerdings Eigenanteile gezahlt werden. Regelmäßige Kontrollen und Basistherapien sind hingegen weitgehend abgedeckt, sodass die Zahnvorsorge einen hohen Stellenwert hat.

Die Gesundheitsversorgung im Detail 

Schwangerschaftsvorsorge

Schwangere haben Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen, die durch staatliche Zuschüsse stark subventioniert werden. Allerdings werden nicht alle Leistungen vollständig übernommen, sodass Eigenbeteiligungen üblich sind. Dennoch ist die Betreuung umfassend und nahezu alle Geburten finden in Krankenhäusern oder Kliniken statt.

Präventionsmaßnahmen

In Japan wird traditionell großen Wert auf Prävention gelegt. So gibt es dort strenge Programme zur Krebsfrüherkennung, zur Kontrolle von Bluthochdruck und Diabetes sowie zur Förderung einer gesunden Ernährung. Viele Unternehmen sind verpflichtet, ihren Mitarbeitern regelmäßige Gesundheitschecks anzubieten. Diese Präventionskultur trägt wesentlich zur hohen Lebenserwartung bei.

Leistungsfähig, aber kostspielig

Das japanische Gesundheitssystem gilt als eines der leistungsfähigsten weltweit. Es kombiniert eine flächendeckende Versorgung mit vergleichsweise niedrigen Kosten und erzielt dabei Spitzenwerte bei der Lebenserwartung. Erfolgsfaktoren sind die enorme Krankenhausdichte und die starke Präventionsorientierung. Herausforderungen ergeben sich aus der Alterung der Gesellschaft, den hohen Kosten durch die vielen Krankenhausaufenthalte und der Komplexität, das System langfristig finanziell tragfähig zu halten.

 

 

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