"Geht nicht mehr lange gut" BKK-Dachverband warnt vor weiter steigendem Zusatzbeitrag
Hashtag #WasFehltZahlstDu gegen übermäßige Belastung der VersichertenKostendruck endlich absenken
Unter dem Hashtag #WasFehltZahlstDu informiert der Dachverband über die bedrohlichen Entwicklungen bei der Finanzierung der Krankenkassen. So müssen im Jahr 2025 gesetzlich versicherte Arbeitnehmer im Schnitt voraussichtlich 198 Euro mehr an die Krankenkassen abführen als noch in diesem Jahr. Die Kritik des Verbandes richtet sich vor allem an den reformfreudigen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der allerdings bislang keinerlei Vorschläge zur Stabilisierung der Finanzen vorgebracht habe. Der Kostendruck aber könnte erheblich minimiert werden, „wenn die Bundesregierung endlich an den richtigen Stellschrauben drehen würde“, kommentierte die Verbandsvorständin Anne-Kathrin Klemm.
(c) BKK Dachverband
Als Beispiele für Einsparpotenziale bringt der Dachverband die Mehrwertsteuer auf Medikamente, die Pauschalen für Bürgergeld-Beziehende und die 50 Milliarden Euro teure Krankenhausreform, deren Kosten zur Hälfte den Krankenkassen aufgebürdet wird. Eine Mehrwertsteuersenkung auf Arzneimittel würde die Krankenkassen und ihre beitragzahlenden Versicherten erheblich entlasten, ebenso eine vollständige Übernahme des Bundes für die Gesundheitskosten von Bürgergeld-Beziehenden.
Folgen für Beitragszahler und Arbeitgeber
Anne-Kathrin Klemm - Vorständin BKK Dachverband(c) BKK Dachverband
Mit einem Rechenbeispiel verdeutlicht der BKK-Dachverband die Mehrbelastung der Wirtschaft durch steigende Sozialabgaben: Für einen einzigen gestiegenen Prozentpunkt beim Zusatzbeitrag müssen die Arbeitgeber insgesamt 9,3 Milliarden Euro mehr aufbringen. Das sei ein „weiteres Puzzlestück, warum die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu anderen großen Exportnationen weiter unter Druck“ gerate.
Mehrere BKK hoben Zusatzbeitrag an
Unter den sechs Krankenkassen, die im August ihren Zusatzbeitrag erhöhen mussten, sind allein drei Betriebskrankenkassen. Allerdings haben auch mehrere Betriebskrankenkassen verlautbart, ihren Zusatzbeitrag im Jahr 2024 stabil zu belassen.
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