Hauptregion der Seite anspringen
Leistungen

Check-Up, Baby-Screening und Gruppenpsychotherapie: Neue Kassenleistungen ab Oktober

G-BA nimmt drei Angebote in den Leistungskatalog der GKV auf
veröffentlicht am 28.09.2021 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Neue Kassenleistungen ab Oktober 2021Neue Kassenleistungen ab Oktober 2021(c) Getty Images / Zerbor
Der Gemeinsame Bundesausschuss (g-BA) hat drei weitere Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen in den Leistungskatalog aufgenommen und damit bestätigt. Der Katalog enthält damit ab dem 1. Oktober drei neue Leistungen aus den Bereichen Check-Up, Gruppenpsychotherapie und Neugeborenen-Screening.

2021-09-28T15:22:00+00:00
Werbung

Neugeborenen-Screening auch auf SMA und Sichelzellkrankheit

Das so genannte Neugeborenen-Screening, eine Früherkennungsuntersuchung für Säuglinge, wird ab Oktober ausgeweitet und enthält nun auch Überprüfungen auf die spinale Muskelatrophie (SMA) und die Sichelzellkrankheit. Die neue Leistung ermöglicht, dass diese beiden Krankheiten nun unmittelbar nach der Geburt diagnostiziert und somit noch früher behandelt werden können.

Bei SMA handelt es sich um eine neuromuskuläre Krankheit, die zum Absterben von Nervenzellen im Rückenmark führt. Zur Behandlung von schweren uns lebensbedrohlichen Formen von SMA wird unter anderem das teuerste Medikament der Welt Zolgensma® eingesetzt. Die ebenfalls lebensbedrohliche Sichelzellkrankheit führt zum Befall von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die sich sichelförmig verkrümmen und ihre Aufgabe nur noch ungenügend ausführen können.

„Check-up“ auch gegen Hepatitis

Gesetzlich Versicherte, die das 35. Lebensjahr vollendet haben, können alle drei Jahre eine umfassende so genannte Check-Up Untersuchung vornehmen lassen. Neu ab Oktober 2021 ist nun ein einmaliges Screening auf  Hepatitis B und Hepatitis C als Bestandteil dieser Check-Up-Untersuchungen. Wenn der letzte Check-up länger als drei Jahre zurückliegt, kann das Hepatitis-Screening auch ohne andere Tests separat und spezifiziert durchgeführt werden. Die neue Leistung ermöglicht eine Diagnose auch dann, wenn keine Symptome vorliegen.

Gruppentherapie beim Therapeuten ausprobieren 

In der Ambulanten Psychotherapie ist bislang die Einzeltherapöe der Standard in der kassenpsychotherapeutischen Versorgung. Neu ist ab Oktober nun die Möglichkeit, dass Psychotherapeuten probatorischen Sitzungen auch als Gruppentherapie anbieten können. Damit kann herausgefunden werden, ob eine Gruppentherapie für die weitere Behandlung in Frage kommt. Die neue Kassenleistung umfasst bis zu vier Sitzungen zu je 100 Minuten oder auch acht Sitzungen zu je 50 Minuten.  


Wenn der G-BA eine neue Leistung in die gesetzliche Krankenversicherung aufnimmt, kann sie in der ambulanten Versorgung dann abgerechnet werden, wenn der Bewertungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen über die Vergütung entschieden hat. Dies ist für die drei genannten Angebote erfolgt.
 

Weiterführende Artikel:
  • Vorsorgeuntersuchungen, Check-Up und Früherkennung
    Entstehende Krankheiten bereits in einem möglichst frühzeitigen Stadium zu erkennen, diagnostizieren und behandeln zu können, ist das Ziel der Vorsorge- oder auch Früherkennungsuntersuchungen. Gesetzlich Versicherte haben je nach Alter und Geschlecht regelmäßig Anspruch auf Vorsorgeuntersuchungen.
  • Impfungen: Empfehlungen und Kostenübernahme der Krankenkassen
    Seit dem Jahr 2007 gehören Schutzimpfungen zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen dabei sowohl die Kosten für die ärztliche Leistung als auch die Kosten für den Impfstoff.
  • Wie wirkt systemische Therapie?
    Seit Juli 2020 übernehmen die Krankenkassen bei Erwachsenen psychotherapeutische Behandlungen mit Systemischer Therapie. Sabastian Baumann (Systemische Gesellschaft e.V.) spricht im Interview über Methoden, Setting und den Zugang zu diesem Therapieverfahren für gesetzlich Versicherte.
  • Streit um Zolgensma: Krankenkasse lehnt Kostenübernahme für teuerstes Medikament der Welt ab
    Seit Mai 2020 ist das Medikament Zolgensma vorläufig in der EU zugelassen, das derzeit weltweit als das teuerste Arzneimittel gilt. Es wird gegen eine schwere und tödliche  Muskelerkrankung bei Kindern, die spinale Muskelatrophie, eingesetzt und kosten zwei Millionen Euro – pro Spritze.
  • Gesetzliche Krankenkasse zahlt für Anti-Stress-App
    Seit dem 1. August kann die Benutzung einer Anti-Stress-App als Präventionsmaßnahme durch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Deutschland anerkannt und bezuschusst werden. Die Anwendung 'Pocketcoach' bietet digitale Begleitung für    Entspannungs- und Atemübungen an.

 


 

 

Bewerten Sie uns 4,8 / 5
https://www.krankenkasseninfo.de

13819 Besucher haben in den letzten 12 Monaten eine Bewertung abgegeben.

Kategorien