Bessere Versorgung für Säuglinge mit schweren Fehlbildungen geplant

veröffentlicht am 17.10.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

medizinische Versorgung von Neugeborenen(c) Getty Images / CatEyePerspective

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Beratungen über eine neue Mindestmenge für die Behandlung von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen im Bereich von Enddarm und Dickdarm (anorektale Malformationen) aufgenommen. Ziel ist es, die Versorgung von Säuglingen mit diesen seltenen, aber hochkomplexen Fehlbildungen zu verbessern, indem Eingriffe künftig nur an Kliniken mit ausreichender Erfahrung und Expertise durchgeführt werden.

Bereits im Sommer hatte der G-BA die Beratung zu Morbus Hirschsprung – einer ähnlichen Fehlbildung im Darmbereich – eingeleitet. Nun soll auch bei anorektalen Malformationen sichergestellt werden, dass die komplizierten Operationen gebündelt an spezialisierten Zentren stattfinden. „Damit gehen wir den nächsten Schritt hin zu mehr Qualität in der Versorgung von Säuglingen mit angeborenen Fehlbildungen“, betonte Dr. Martin Krasney, Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes.

Zwischen 2020 und 2022 wurden in Deutschland jährlich im Durchschnitt 319 korrigierende Operationen bei anorektalen Malformationen durchgeführt – verteilt auf 109 Krankenhausstandorte. 28 Kliniken operierten in diesem Zeitraum nur ein- oder zweimal, weitere 59 weniger als fünfmal pro Jahr. Lediglich 18 Standorte führten mehr als fünf Eingriffe jährlich durch, nur vier mehr als zehn. Diese Zahlen verdeutlichen laut GKV-Spitzenverband die Notwendigkeit, komplexe Eingriffe an erfahrenen Zentren zu konzentrieren.

Bei der Fehlbildung ist die Ausleitung des Darmausgangs gestört, was unbehandelt zu schweren Infektionen führen kann. Eine erfolgreiche Operation ist entscheidend für die lebenslange Darmkontinenz und Lebensqualität der Kinder.