Pilze und Pilzvergiftungen - Richtig sammeln und richtig handeln bei Verdacht
AOK Sachsen-Anhalt warnt und gibt Tipps für PilzfreundeBeim Joggen oder Waldspaziergängen sind sie am Wegrand dieser Tage unübersehbar - große und kleinere, weiße oder stark farbige, bekannte und unbekannte Pilzsorten. Die AOK Sachsen-Anhalt warnt vor den Gefahren des unsachgemäßen Pilzsammelns, vor allem durch Verwechslungen von essbaren mit giftigen Pilzen.
Sie Krankenkasse empiehlt daher allen Pilzsammlern, sich auf die am häufigsten vorkommenden essbaren Pilze zu konzentrieren und sich deren äußere Merkmale einzuprägen. In Sachsen-Anhalt seien das der Birkenpilz, der Hainbuchenröhrling, der Pfifferling, der Maronenröhrling sowie der Steinpilz.Vor dem Sammeln des schmackhaften und essbaren Waldchampignons sowie des Perlpilzes warnt die AOK, weil dieser sehr leicht mit dem hochgiftigen Knollenblätterpilz bzw. Pantherpilz zu verwechseln ist. Tatsächlich würden 90 Prozent alle jährlichen Pilzvergiftungen allein auf den grünen Knollenblätterpilz zurückgeführt werden können.
Sofort handeln Anzeichen einer Vergiftung
Grüner Knollenblätterpilz(c) Gaby Stein / pixabay
Kommt es trotz aller Vorsicht nach einer Mahlzeit doch zu Symptomen einer Pilzvergiftung, muss sofort gehandelt werden. Der Griff zum Telefon ist hier die allererste Empfehlung. Neben dem allgemeinen medizinischen Notruf gibt es auch spezielle Giftnotruf-Nummern. Zur Bestimmung des Giftes ist es wichtig, Pilzverschnitt oder Kochreste, notfalls auch erbrochenes der Mahlzeit aufzuheben und für die Laborbestimmung mitzunehmen.
Körperliche Anzeichen einer Vergiftung treten gewöhnlich nicht sofort, sondern erst nach Stunden ein. Auftreten können neben Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auch Kreislaufprobleme, Schweißausbrüche bis hin zu Halluzinationen.
Mythen überprüfen: Vorsicht bei Milch oder Salzwasser
Eine alte Hausregel bei Vergiftungen besagt, dass der Verzehr von Milch helfen könne, die Giftstoffe auszuleiten bzw. zu neutralisieren. Die AOK Sachsen-Anhalt rät hingegen, auf das Milchtrinken bei Zeichen einer Vergiftung zu verzichten. Denn entgegen der landläufen Annahme könne Milch sogar die Giftaufnehme im Körper fördern statt schwächen. Auch das absichtliche herbeiführen von Erbrechen sei ebenfalls kritisch, vor allem wenn es bei Kindern oder älteren Menschen mit Salzwasser geschehe.
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