Osteopathie
Unter dem Begriff Osteopathie werden verschiedene alternativmedizinische Untersuchungs- und Therapiemethoden zusammengefasst, die ausschließlich mit den Händen des Behandelnden ausgeführt werden. Der Körper wird dabei als komplexes System verstanden, in dem der Ort der Beschwerden nicht zwingend mit dem Ort der Ursache übereinstimmen muss. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz unterscheiden sich osteopathische Behandlungen von anderen Methoden wie der manuellen Therapie oder der Chiropraktik, die oft mit der Osteopathie gleichgesetzt werden.
Welche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Osteopathie?
Wirkprinzipien und Anwendungen
Die Osteopathie geht davon aus, dass Krankheiten und Beschwerden durch Bewegungseinschränkungen im menschlichen Körper (z.B. verspannte Muskeln oder verengte Gefäße) hervorgerufen werden, die den Blutkreislauf und das Lymphsystem blockieren und damit eine Selbstheilung des Patienten verhindern. Aufgabe des Osteopathen ist es deshalb, diese Bewegungseinschränkungen durch gezieltes Abtasten der Haut und der darunter liegenden Strukturen aufzuspüren und zu beheben. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Behandlung einzelner Symptome, sondern eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele. Übergeordnetes Ziel osteopathischer Behandlungen ist die Unterstützung der körpereigenen Selbstheilungskräfte, die durch das gestörte Zusammenspiel von Systemen und Organen eingeschränkt werden.
Abhängig von den betrachteten anatomischen Strukturen werden drei große Teilgebiete der Osteopathie unterschieden:
- Viszerale Osteopathie (Behandlung von inneren Organen)
- Parietale Osteopathie (Behandlung von Muskulatur, Gelenken und Bindegeweben)
- Craniosakrale Osteopathie (Behandlung der körpereigenen „Rhythmen“ durch Einwirkungen im Bereich des Kopfes und der Wirbelsäule)
Eine Therapiesitzung dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten. Nach vier Behandlungen im Abstand von jeweils zwei bis drei Wochen findet in der Regel eine erste Kontrolle des Therapieerfolgs statt.
Kritik an der Osteopathie
Kritiker der Osteopathie bemängeln, dass die Ausbildung eines Osteopathen in Deutschland (mit Ausnahme des Landes Hessen) nicht staatlich geregelt und die entsprechende Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. Für Patienten sei es daher oftmals schwierig zu überprüfen, ob der Behandelnde tatsächlich über die notwendigen Qualifikationen verfügt. Zudem ist die Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen unter Medizinern umstritten. Insbesondere im Bereich der craniosakralen Osteopathie konnte eine Heilwirkung bisher nicht ausreichend nachgewiesen werden. Dennoch existiert mittlerweile eine Reihe von Studien, die einen Therapieerfolg durch osteopathische Methoden bei bestimmen Indikationen (z.B. Rückenschmerzen) belegen.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die Kosten einer osteopathischen Behandlung variieren stark und liegen in der Regel zwischen 70 und 200 Euro. Aufgrund des zunehmenden Interesses der Versicherten nehmen immer mehr gesetzliche Krankenkassen osteopathische Therapiemethoden in die Liste ihrer Satzungsleistungen auf. Die Höhe der Kostenübernahme variiert dabei stark zwischen den verschiedenen Kassen. Bei den meisten Versicherern erfolgt eine Beteiligung an den Behandlungskosten für maximal sechs Sitzungen pro Kalenderjahr und bis zu einem Betrag von 60 bis 80 Euro pro Termin. Andere Kassen sehen stattdessen lediglich einen jährlichen Höchstbetrag für osteopathische Behandlungen vor, dieser liegt zwischen 120 und 480 Euro. Teilweise erfolgt die Kostenerstattung über ein spezielles Gesundheitskonto des Versicherten. Dabei ist zu beachten, dass mit Hilfe des Gesundheitskontos nur ein bestimmter Gesamtbetrag pro Kalenderjahr für Mehrleistungen der Krankenkasse genutzt werden kann. Der für die osteopathische Behandlung erstattete Betrag steht somit später nicht mehr für andere Leistungen zur Verfügung, die der Versicherte dann unter Umständen aus eigener Tasche zahlen muss.
Krankenkassentest
Welche Kassen übernehmen Kosten für Osteopathie bzw. osteopathische Behandlungen?
Für den Test wurde wie folgt bewertet:
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