Hauptregion der Seite anspringen
Medien & Gesellschaft

Social-Media-Trends setzen junge Mädchen unter Druck

KKH: Essstörungen nehmen stark zu
veröffentlicht am 12.05.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Essstörungen bei jungen MädchenEssstörungen bei jungen Mädchen(c) Getty Images / KatarzynaBialasiewicz
Auf TikTok und anderen Plattformen boomen Selbstoptimierungstrends wie „Skinny Girl Mindset“ oder „That Girl“ – mit drastischen Folgen wie Binge Eating und Magersucht. Laut einer KKH-Analyse ist die Zahl der Essstörungen bei 12- bis 17-jährigen Mädchen zuletzt um fast 50 Prozent gestiegen.

2025-05-12T12:18:00+02:00

Während bei Jungen in dieser Altersgruppe kaum Veränderungen zu beobachten sind, macht der Druck durch unrealistische Schönheitsideale vor allem Mädchen psychisch krank.

Digitale Ideale & psychische Realität

In sozialen Medien zeigen Influencer scheinbar perfekte Routinen, makellose Körper und kritisieren immer neue Makel – von „Cortisol Face“ bis „Toebesity“. „Diese Ideale führen bei Heranwachsenden oft zu einem gestörten Selbstwertgefühl und begünstigen psychische Erkrankungen wie Magersucht oder Binge Eating“, warnt KKH-Psychologin Franziska Klemm. Die bundesweit geöffnete Krankenkasse hatte zuvor anonymisierte Daten ihrer Versicherten aus den Jahren 2019 bis 2023 ausgewertet und statistisch hochgerechnet.

(c) KKH Kaufmännische Krankenkasse

Unter dem Diagnosecode F50 unterscheiden Experten drei Hauptformen von Essstörungen:

  • die Magersucht (Anorexia nervosa), bei der Menschen bis hin zu einem lebensbedrohlichen Untergewicht hungern ‒ getrieben von der Angst vor einem zu dicken Körper,
  • die Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa), bei der Betroffene einen starken Zwang verspüren, ihr Körpergewicht zu kontrollieren und nach Essattacken erbrechen oder Abführmittel missbrauchen, um nicht zuzunehmen
  • die Binge-Eating-Störung, die mit wiederkehrenden, unkontrollierbaren Essattacken einhergeht und zu starkem Übergewicht oder gar Adipositas führt.

Gesundheit für das eigene Selbstbild

Um den grassierenden Essstörungen entgegenzuwirken, setzt die KKH auf Prävention: Das Programm MaiStep der Universitätsmedizin Mainz fördert ein gesundes Selbstbild bei Schülern der 7. und 8. Klassen. Über 48.000 Jugendliche wurden damit bereits erreicht. Ergänzend gibt es eine neue Broschüre für Eltern mit Tipps zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen. 

KKH-Expertin Franziska Klemm hat zu dem drei Tipps für betroffene Jugendliche und deren Eltern: Weniger Social Media konsumieren, kritischer mit Influencern umgehen und sich bewusst mit der Realität außerhalb der digitalen Welt auseinandersetzen.

 

 

 

Kategorien

Bewerten Sie uns 4,8 / 5
https://www.krankenkasseninfo.de

14964 Besucher haben in den letzten 12 Monaten eine Bewertung abgegeben.