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Krebs

Molekulardiagnostik: 55 Kassen zahlen Untersuchung für krebskranke Kinder

Sehr viele BKK und fast alle AOK schlossen Versorgungsverträge
veröffentlicht am 15.03.2023 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Krebskrankes Kind in einer Klinik Krebskrankes Kind in einer Klinik(c) Canva.com
Die molekulare Krebsdiagnostik ist ein hochmodernes Verfahren auf dem neusten Stand der Technik. Mehr als fünfzig gesetzliche Krankenkassen bezahlen nun diese umfangreiche Methode bei Kindern mit Hochrisikoerkrankungen oder einem Rückfall. Ziel sei es, die Überlebenschancen der jungen Patientinnen und Patienten zu verbessern“, so der BKK-Dachverbandschef Franz Knieps.

2023-03-15T15:37:00+00:00
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Den Verträgen sind bislang alle AOKn mit Ausnahme der AOK Plus und der AOK NordOst beigetreten. Weiterhin nehmen bislang 46 Betriebskrankenkassen an den Verträgen teil und ermöglichen ihren krebskranken jüngsten Versicherten diese innovative Diagnostik. Die Molekulardiagnostik wird am Uniklinikum Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) angeboten.

Neueste Diagnostik bundesweit möglich 

Bisher war das kostspielige Verfahren nur zur durch private Spenden und im Rahmen geförderter Forschungsprojekte möglich. Behandelnde pädiatrische Onkologen können entnommene Tumorproben nach Heidelberg zur molekularen Diagnostik einsenden. Dort werden die jeweiligen Genome der Tumore entschlüsselt und auf mögliche therapeutische Angriffsstellen untersucht. Mit den abgeschlossenen Versorgungsverträgen könnten krebskranke Kinder in Deutschland, welche einen Rückfall erleiden, eine Krebsdiagnostik auf dem neuesten Stand der Technik erhalten, kommentierte der leitende Oberarzt am Heidelberger Uniklinikum Olaf Witt im Ärzteblatt.

Hoffnung nach Rückfällen

Die molekulare Diagnostik ist eine wichtige medizinische Voraussetzung, um nach einem Rückfall bereits gebildeten Resistenzen gegen Standardbehandlungen wirksam begegnen zu können. Therapeutische Ansätze dafür sind neben den Immuntherapien auch neuartige Verfahren, welche gezielt die molekularen und genetischen Schwachstellen von Krebszellen angreifen. Um den möglichen Erfolg derartiger Therapien vorab einschätzen zu können, sei eine „umfangreiche molekulargenetische Diagnostik und Beratung notwendig, die bislang nicht zur Regelversorgung gehört“, so der Krebsmediziner David Jones im Ärzteblatt.

 

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