Schonende Diagnostik mit Niedrigdosis-CT
Weniger Strahlenbelastung
Beim CT fährt eine Röntgenröhre um den Körper der Patientin oder des Patienten und erstellt Querschnittsbilder des Brustkorbs. Diese Bilder zeigen die inneren Organe – insbesondere die Lunge – in sehr feiner Auflösung. Auch kleinste Veränderungen im Lungengewebe können so erkannt werden.
Die Niedrigdosis-Technik reduziert die Strahlenbelastung um etwa 60–90 Prozent im Vergleich zu einem konventionellen CT des Brustkorbs. Das wird durch moderne Scannertechnik, spezielle Software und die Anpassung der Röhrenleistung an den Körperbau der untersuchten Person erreicht.
Einsatzgebiete von Niedrigdosis-CT
Hauptanwendungsgebiet ist die Früherkennung von Lungenkrebs bei Hochrisikopersonen, also vor allem bei Menschen mit langjähriger Raucherbiografie. Studien zeigen: Wird Lungenkrebs im Frühstadium erkannt – oft noch ohne Beschwerden – ist die Chance auf Heilung deutlich höher. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Verlaufskontrolle bei bestimmten Lungenerkrankungen wie Lungenfibrose oder zur Abklärung unklarer Befunde.
- Früherkennung von Tumoren bereits im Millimeterbereich
- Geringe Strahlenbelastung im Vergleich zum Standard-CT
- Nicht-invasiv und schnell (Untersuchung dauert nur wenige Minuten)
- Ambulant durchführbar, keine Betäubung nötig
Mögliche Risiken des Verfahrens
Trotz der niedrigeren Strahlendosis bleibt eine gewisse Strahlenbelastung bestehen. Theoretisch kann diese – bei wiederholter Anwendung – ein leicht erhöhtes Krebsrisiko verursachen. Verschiedene Fachgesellschaften und das Bundesamt für Strahlenschutz bewerten dieses Risiko bei entsprechender Indikation jedoch als vertretbar, insbesondere wenn ein klarer Nutzen – wie bei der Lungenkrebsfrüherkennung – gegenübersteht.
Ein weiteres Risiko sind sogenannte falsch-positive Befunde: Verdächtige Veränderungen, die sich später als harmlos herausstellen. Diese können zu weiteren Untersuchungen führen, etwa einer Biopsie. Um Fehldiagnosen zu vermeiden, ist es wichtig, dass die CT-Bilder von erfahrenen Fachärzt:innen beurteilt werden.
Fazit
Vorteile überwiegen deutlich
Das Niedrigdosis-CT ist ein effektives und sicheres Verfahren zur Lungenuntersuchung – insbesondere zur Früherkennung von Lungenkrebs bei Menschen mit hohem Risiko. Es verbindet präzise Diagnostik mit möglichst geringer Strahlenbelastung. Wird es im Rahmen strukturierter Programme mit hoher Qualitätssicherung eingesetzt, überwiegt der Nutzen klar gegenüber möglichen Risiken.