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Medizinischer Fortschritt

Schonende Diagnostik mit Niedrigdosis-CT

veröffentlicht am 19.06.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Moderne Computertomoprafie (CT)Moderne Computertomoprafie (CT)(c) Getty Images / Exgeniy Shkolenko
Ein Niedrigdosis-CT (Computertomografie) ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem vor allem die Lunge besonders schonend und detailliert untersucht werden kann. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen CT wird bei dieser Variante eine deutlich geringere Strahlendosis eingesetzt – bei gleichzeitig hoher Bildqualität.


 

2025-06-19T16:18:00+02:00

Weniger Strahlenbelastung

Beim CT fährt eine Röntgenröhre um den Körper der Patientin oder des Patienten und erstellt Querschnittsbilder des Brustkorbs. Diese Bilder zeigen die inneren Organe – insbesondere die Lunge – in sehr feiner Auflösung. Auch kleinste Veränderungen im Lungengewebe können so erkannt werden.

Die Niedrigdosis-Technik reduziert die Strahlenbelastung um etwa 60–90 Prozent im Vergleich zu einem konventionellen CT des Brustkorbs. Das wird durch moderne Scannertechnik, spezielle Software und die Anpassung der Röhrenleistung an den Körperbau der untersuchten Person erreicht.

Einsatzgebiete von Niedrigdosis-CT

Hauptanwendungsgebiet ist die Früherkennung von Lungenkrebs bei Hochrisikopersonen, also vor allem bei Menschen mit langjähriger Raucherbiografie. Studien zeigen: Wird Lungenkrebs im Frühstadium erkannt – oft noch ohne Beschwerden – ist die Chance auf Heilung deutlich höher. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Verlaufskontrolle bei bestimmten Lungenerkrankungen wie Lungenfibrose oder zur Abklärung unklarer Befunde.

Vorteile des Niedrigdosis-CT
  • Früherkennung von Tumoren bereits im Millimeterbereich
  • Geringe Strahlenbelastung im Vergleich zum Standard-CT
  • Nicht-invasiv und schnell (Untersuchung dauert nur wenige Minuten)
  • Ambulant durchführbar, keine Betäubung nötig









Mögliche Risiken des Verfahrens 

Trotz der niedrigeren Strahlendosis bleibt eine gewisse Strahlenbelastung bestehen. Theoretisch kann diese – bei wiederholter Anwendung – ein leicht erhöhtes Krebsrisiko verursachen. Verschiedene Fachgesellschaften und das Bundesamt für Strahlenschutz bewerten dieses Risiko bei entsprechender Indikation jedoch als vertretbar, insbesondere wenn ein klarer Nutzen – wie bei der Lungenkrebsfrüherkennung – gegenübersteht.

Ein weiteres Risiko sind sogenannte falsch-positive Befunde: Verdächtige Veränderungen, die sich später als harmlos herausstellen. Diese können zu weiteren Untersuchungen führen, etwa einer Biopsie. Um Fehldiagnosen zu vermeiden, ist es wichtig, dass die CT-Bilder von erfahrenen Fachärzt:innen beurteilt werden.
Fazit

Vorteile überwiegen deutlich

Das Niedrigdosis-CT ist ein effektives und sicheres Verfahren zur Lungenuntersuchung – insbesondere zur Früherkennung von Lungenkrebs bei Menschen mit hohem Risiko. Es verbindet präzise Diagnostik mit möglichst geringer Strahlenbelastung. Wird es im Rahmen strukturierter Programme mit hoher Qualitätssicherung eingesetzt, überwiegt der Nutzen klar gegenüber möglichen Risiken.

 

 

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