Heuschnupfen & Hyposensibilisierung
Welche Symptome typisch sind und was man gegen sie unternehmen kannPollenkalender: Was fliegt wann?
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Symptome bei Heuschnupfen
Typische Heuschnupfenysmptome sind eine juckende, laufende oder verstopfte Nase, gerötete, brennende oder tränende Augen und manchmal auch eine geschwollene Nasenschleimhaut sowie ein Anschwellen der Augenlider. Verantwortlich dafür sind die mit der Luft transportierten Pollen, welche sich auf der Nasenschleimhaut absetzen. Wer allergisch ist, bekommt dieses eigentlich harmlose Absetzen zu spüren: Das Immunsystem bewertet die Pollen als Gefahr und reagiert, indem es seine Abwehrkräfte mobilisiert. Dadurch kommt es zur Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen, darunter Histamin. Dieses verursacht neben Juckreiz eine Erweiterung der Blutgefäße, eine Verengung der Atemwege, das Anschwellen von Hautgewebe und Flüssigkeitsabsonderungen.
Heuschnupfen (Pollenallergie)(c) Getty Images / winyuu
Unterscheidung von anderen Allergien
Eine Pollenallergie, umgangssprachlich als Heuschnupfen bezeichnet, ist vermutlich angeboren. Sie muss allerdings nicht ausbrechen. Ob sich die Allergie tatsächlich irgendwann bemerkbar macht, hängt zum Beispiel davon ab, ob bestimmte Krankheiten vorliegen oder wie intensiv man gewissen Umweltfaktoren ausgesetzt ist. Besonders relevant sind hier Luftschadstoffe wie Zigarettenrauch oder Ozon. Diese können die Schleimhaut der Atemwege schädigen und Menschen damit anfälliger für die Allergie machen. Darüber hinaus können psychische Probleme einen Ausbruch begünstigen.
- Niesanfälle – häufig und plötzlich
- verstopfte / Laufende Nase (klarer, wässriger Schnupfen)
- Juckreiz an Nase, Augen, Gaumen oder Rachen
- Gerötete, tränende, juckende Augen (allergische Konjunktivitis)
- Kratzen im Hals oder Husten (durch postnasalen Schleimfluss)
- Verschlechterung von Asthma oder Atembeschwerden bei Betroffenen
Es gibt viele Arten von Allergien und so kann es manchmal schwierig sein, die Ursache für eine allergische Reaktion herauszufinden. Ein paar Symptome können die Pollen allerdings als Verursacher eingrenzen. Zeigen sich die Allergiesymptome nur in bestimmten Monaten und werden geringer oder fallen ganz weg, wenn es eine längere Zeit regnet, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Heuschnupfen.
Allergische Reaktionen auf einige Nahrungsmittel in der Zeit des Pollenflug oder ganzjährig können zum einen auf eine separate Nahrungsmittelallergie, zum anderen aber auch auf eine sogenannte Kreuzallergie hindeuten. So genannte Kreuzallergien können auftreten, wenn die Allergene bestimmter Nahrungsmittel denen der Pollen, gegen die man allergisch ist, ähneln. Wer zum Beispiel auf die Pollen von Frühblühern (Hasel und Co.) allergisch reagiert, hat möglicherweise auch Probleme beim Genuss von Haselnüssen sowie Kern- und Steinobst. Andere Auslöser für Allergien können Tierhaare, Sporen von Schimmelpilzen oder Hausmilbenstaub sein.
Bin ich ein Soforttyp? Heuschnupfen diagnostizieren
Der übliche Test zur Überprüfung eines Allergieverdachts ist der Pricktest. Seine Anwendung ist sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine Allergie des Soforttyps besteht. Von „Soforttyp“ spricht man bei einer innerhalb weniger Sekunden oder Minuten eintretenden Reaktion nach Kontakt mit dem verdächtigen Allergen. Beim Pricktest werden unterschiedliche allergenhaltige Lösungen auf die Haut (meistens auf den Unterarm) geträufelt. Anschließend ritzt der Arzt die Haut an der betreffenden Stelle leicht ein oder piekt sie, wodurch die Lösungen mit den Abwehrzellen der Haut in Berührung kommen. Kommt es an einer dieser Stellen zur Hautrötung und zur Quaddelbildung – manchmal begleitet von Juckreiz –, kann das betreffende Allergen benannt werden. Der übliche Pricktest, der ambulant von Hautärzten oder Allergologen durchgeführt wird, umfasst 15 bis 20 unterschiedliche allergenhaltige Lösungen.
Therapien und Medikamente - Wie lassen sich Symptome verringern?
Nasenspray gegen Heuschnupfen(c) pixabay
Linderung versprechen diverse Medikamente: Herkömmliche Mittel sind Antihistaminika, die örtlich (Nasenspray, Augentropfen) oder innerlich (Tropfen, Tabletten, Injektion…) eingenommen werden können, und kortisonhaltige Nasensprays. Diese haben allerdings gewisse Nebenwirkungen: So machen Erstere beispielsweise häufig müde oder verursachen Magen-Darm-Beschwerden. Zu Nasenbluten oder einer Austrocknung der Nasenschleimhaut kann es kommen, wenn kortisonhaltige Nasensprays zu lange oder intensiv benutzt werden. Mittlerweile gibt es aber auch Präparate, die ohne derartige Nebenwirkungen auskommen.
Hyposensibilisierung & Krankenkassen
Eine medizinische Möglichkeit, die Allergie ganz loszuwerden oder sie zumindest stark einzudämmen, ist die Hyposensibilisierung bzw. subkutaner Immuntherapie (SCIT). Hierbei werden dem Betroffenen Schritt für Schritt geringe Mengen des Allergens via Tablette oder Tropfen beziehungsweise Spritze verabreicht. Dies soll dazu dienen, das Immunsystem umzugewöhnen. Das Ziel ist letztlich, dass dieses die Allergene nicht mehr als solche wahrnimmt und daher auch keine Schutzmaßnahmen einleitet beziehungsweise dies nur noch in abgeschwächter Form tut. Zwar gilt die Methode als sehr effektiv, da die Therapie aber drei Jahre dauert, brechen Patienten sie häufig ab. Zudem kann sie nicht angewendet werden, wenn der Betroffene auf zu viele Stoffe allergisch reagiert oder schwer krank ist.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten für eine Hyposensibilisierung bei Allergikern vom Soforttyp.