Traditionelle Chinesische Medizin
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) umfasst verschiedene alternativmedizinische Behandlungsformen, die bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. entwickelt wurden und noch heute im ostasiatischen Raum weit verbreitet sind. Seit den 1970er-Jahren erfreut sich besonders die Akupunktur auch in der westlichen Welt wachsender Beliebtheit. Dennoch werden Therapiemethoden der TCM nur in Ausnahmefällen von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Einige Kassen erstatten die Kosten aber im Rahmen einer Satzungsleistung.
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Philosophie und Wirkungsweise
Allen Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin gemeinsam ist ein ganzheitlicher Therapieansatz, bei dem der Mensch als Einheit von Körper und Seele betrachtet wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Qi, eine Art Lebensenergie, die sowohl den Körper als auch die Außenwelt durchzieht. Krankheiten und Beschwerden sind demnach auf eine Störung des körpereigenen Qi-Flusses zurückzuführen, deren Ursache es zu beheben gilt. Eng verknüpft mit dieser Vorstellung ist auch das Prinzip der Gegensätze Yin und Yang. Gesundheit kann nur dann erreicht werden, wenn Yin und Yang im Einklang miteinander sind. Die bloße Behandlung von Symptomen wird dabei als nicht zielführend angesehen. Das übergeordnete Ziel der TCM ist es, das gestörte Gleichgewicht zwischen Yin und Yang wiederherzustellen und so den ungehinderten Fluss des Qi zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang kennt die TCM 365 Reizpunkte, die über den gesamten Körper verteilt auf sogenannten Meridianen angeordnet sind. Über die Stimulation dieser Punkte kann der Arzt oder Heilpraktiker Einfluss auf das körpereigene Qi nehmen und Blockaden erkennen.
Die fünf Säulen der TCM
Die Traditionelle Chinesische Medizin gliedert sich in fünf Teilbereiche, die oft als die „fünf Säulen“ der TCM bezeichnet werden:
Kritik an der TCM
Die Wirksamkeit der Behandlungsverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin wird von vielen Wissenschaftlern und Schulmedizinern bezweifelt. Insbesondere die der TCM zugrundeliegende Vorstellung von Meridianen und Reizpunkten, über die der behandelnde Arzt Einfluss auf innere Organe und Gemütszustände des Patienten nehmen kann, ist mit dem westlichen Medizinverständnis nur schwer vereinbar. Dennoch existieren Studien, die die Wirksamkeit von Akupunkturbehandlungen bei chronischen Schmerzen bestätigen.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die Kosten von TCM-Behandlungen müssen Patienten in der Regel selbst zahlen. Eine Ausnahme bildet die Akupunktur, die seit 2007 bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder des Kniegelenks von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Schmerzen seit mindestens einem halben Jahr bestehen. Zudem werden nur Behandlungen erstattet, die bei einem zugelassenen Arzt mit entsprechender Zusatzausbildung durchgeführt werden. Therapiesitzungen bei Heilpraktikern sind in der Regel von der Erstattung ausgeschlossen.
Andere Heilverfahren der TCM (z.B. Moxibustion oder Tuina-Massagen) werden nur dann von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet, wenn die Krankenkasse des Patienten eine entsprechende Satzungsleistung beschlossen hat. Die Kostenübernahme erfolgt dabei aber in den meisten Fällen nur bei bestimmten Verfahren oder Indikationen (z.B. Akupunktur bei Migräne). Einige Kassen erstatten die Therapiekosten nur bei einem stationären Aufenthalt in einer auf TCM spezialisierten Klinik. Zudem wird die Behandlung oft über das Gesundheitskonto des Versicherten abgerechnet. Dabei ist zu beachten, dass mit einem solchen Gesundheitskonto nur ein bestimmter Gesamtbetrag pro Kalenderjahr für Mehrleistungen der Krankenkasse genutzt werden kann. Der erstattete Betrag steht somit später nicht mehr für andere Mehrleistungen zur Verfügung, die der Versicherte dann unter Umständen selbst zahlen muss.
Krankenkassentest
Welche Kassen übernehmen Kosten für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)?
Für den Test wurde wie folgt bewertet:
3 Sterne - TCM wird ohne Einschränkung bezahlt
2 Sterne - Einschränkung auf bestimmte Ärzte und Behandlungen
1 Stern - nicht überall oder nur im Rahmen eines Gesundheitskontos