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Natur & Gesundheit

Waldbaden - dem Stress entfliehen

veröffentlicht am 12.09.2025 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Waldbaden - Heilung in der Natur  Waldbaden - Heilung in der Natur(c) pixabay CC0
Ein Waldbad in der Natur kann Stress nachdrücklich mindern und das eigene Wohlbefinden erheblich steigern. Doch damit nicht genug: Der achtsame Spaziergang unter schattigen Bäumen lässt Körper und Geist zur Ruhe kommen. Dabei steht nicht der Sport im Fokus, sondern das Einlassen auf die Natur, um Stress abzubauen und die Waldumgebung zu spüren.

2025-09-12T14:43:00+02:00

Waldbaden – Was ist das? 

Als Waldbaden wird der Aufenthalt im Wald zur Gesundheitsförderung bezeichnet. Der Waldaufenthalt ist jedoch nicht an bestimmte Bedingungen oder Verhaltensweisen gekoppelt. Auch wenn Aktivitäten wie Nordic Walking, Meditation und Co. häufig während des Waldbadens praktiziert werden, sind sie dennoch kein essenzieller Bestandteil. Entgegen vieler Vorstellungen ist auch das „Tree Hugging“, also das spirituell motivierte Umarmen von Bäumen, wie es medial häufig dargestellt wird, kein häufiges Phänomen. 

So wirkt das Waldbaden

Das Waldklima wird auch als Schonklima bezeichnet, da es seine Besucher vor belastenden meteorologischen Bedingungen oder Klimafaktoren wie Schwüle und Nebel, aber auch vor starker Sonneneinstrahlung schützt. Zudem kann dieses Schonklima sogar die positiven Effekte von körperlichem Training verstärken.  
Laut Wissenschaftlern werden viele Effekte des Waldes außerdem über psychologische Prozesse vermittelt. Auch das wirkt sich indirekt positiv auf die körperliche Gesundheit aus. Im Wald gibt es nämlich kaum soziale Reize. Studien zufolge sehnen sich Menschen nach einer beruhigenden Naturumgebung. Der höhere Sauerstoffgehalt spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle, da dieser zwar in Höhe der Baumkronen, nicht aber in der Höhe, in der Menschen atmen, erhöht ist.
Waldbaden, also das bewusste Eintauchen in die Natur mit allen Sinnen, ist demnach mehr als nur ein entspannter Spaziergang. Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen die vielfältigen positiven Effekte eines Aufenthalts im Wald auf Gesundheit und Wohlbefinden:

  • Stressreduktion

Waldbaden kann Stress deutlich reduzieren. Studien zeigen, dass das Grübeln abnimmt und sich negative Emotionen wie Wut und Angst verringern. Auch körperliche Stressmarker wie das Hormon Cortisol sinken, während die parasympathische Aktivität – zuständig für Entspannung und Regeneration – zunimmt.

  • Herz-Kreislauf-Gesundheit

In Kombination mit Bewegung im Wald, beispielsweise bei Terrainkuren, profitiert auch das Herz-Kreislauf-System. Waldbaden hat einen positiven Einfluss auf Blutdruck, Herzfrequenz und das Immunsystem. Die entspannungsfördernden Effekte tragen zusätzlich dazu bei, die Stressbelastung für das Herz zu senken.

  • Unterstützung bei psychischen Erkrankungen

Besonders gut untersucht ist Waldbaden im Hinblick auf psychische Erkrankungen. Mehrere Metaanalysen belegen, dass der sinnliche Waldaufenthalt hilfreich sein kann bei Depressionen, vor allem aber auch beim Grübeln und bei Angststörungen. Daher gilt Waldbaden als wirksame Ergänzung zu bestehenden Therapieformen.

  • Förderung von Lernen und Gedächtnis

Der Wald ist nicht nur ein Ort der Ruhe, sondern auch des Lernens: Unterricht in einer Waldumgebung führte in Studien zu besseren Lernergebnissen. Auch in der kognitiven Verhaltenstherapie konnten positive Effekte nachgewiesen werden. Zudem steigert Waldbaden in Pausen die Konzentration und Arbeitsleistung.

Ein Fest der Sinne

Waldbaden ist eine wirksame Methode, um Stress abzubauen, die seelische Gesundheit zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Es ersetzt keine medizinische Behandlung, kann diese jedoch sinnvoll ergänzen und gleichzeitig wertvolle Momente der Ruhe und Naturverbundenheit schenken.

 

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