Demenz erkennen: Auf diese Anzeichen sollten Angehörige achten
Wenn die Diagnose Demenz fällt, bringt sie häufig eines: endlich Gewissheit. In der Regel beginnt die Krankheit, an der laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. in der Bundesrepublik rund 1,8 Millionen Menschen leiden, oft schleichend und erste Symptome bleiben unerkannt. „Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, denn nur so erhalten Betroffene von Anfang an die passende Versorgung.", sagt der Gesundheitswissenschaftler Markus Küffel. "Angehörige sollten deshalb die Augen nach ersten Anzeichen offenhalten.“
Warnsignale für Demenz erkennen
Pflegeexperte Markus Küffel(c) Michael B. Rehders
Diagnose stellen
Auf ihre Symptome angesprochen, reagieren Betroffene häufig emotional und nicht selten mit Wut und Ärger. Einige verweigern sogar den Besuch beim Mediziner. In so einem Fall sollten sich Angehörige nicht entmutigen lassen. Um mehr Gewissheit zu erlangen, können sie selbst die geistige und kognitive Leistungsfähigkeit ihrer Liebsten unauffällig überprüfen – beispielsweise mit dem Uhrentest. Dabei erhält die Testperson ein Blatt Papier mit der Anweisung, eine Uhr zu malen und eine spezifische Uhrzeit einzutragen. Treten erhebliche Schwierigkeiten auf, ist dies ein guter Indikator für eine Erkrankung. „Für eine aussagekräftige Diagnose braucht es jedoch immer eine ärztliche Untersuchung. Auch wenn sich die Krankheit bei den meisten Betroffenen nicht umkehren lässt, ist frühzeitiges Erkennen wichtig. Auf diese Weise lässt sich rechtzeitig der Zugang zu Hilfsangeboten wie Besuchsdiensten oder Ergotherapie sicherstellen“, erklärt Markus Küffel.
Verantwortung in der Pflege teilen
Viele Angehörige nehmen sich der Pflege ihrer Liebsten selbst an. Dabei benötigen Demenzerkrankte mit der Zeit häufig eine anspruchsvolle Rundum-Betreuung. Sogenannte 24-Stunden-Kräfte können betroffene Familien entlasten und ihnen einen Teil der Arbeit abnehmen. Sie ziehen zu den Pflegebedürftigen nach Hause und versorgen sie dort im Rahmen eines 1:1-Modells. „Auf diese Weise kommt den Demenzerkrankten die nötige Aufmerksamkeit zu, die die wenigsten Angehörigen über einen Zeitraum von mehreren Jahren in der Intensität gewähren können. Außerdem können Betroffene weiterhin in ihrem vertrauten Umfeld verbleiben, was ihnen häufig emotionale Sicherheit bereitet und sich positiv auf ihre geistige Verfassung auswirkt“, erklärt der Pflegeexperte.
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