Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP)

Die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) ist eine gemeinsame Einrichtung der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Sie prüft und zertifiziert Gesundheitskurse, die nach § 20 SGB V als Präventionsmaßnahmen von den Krankenkassen bezuschusst werden können.
Aufgaben der ZPP
Die ZPP übernimmt eine zentrale Rolle im Bereich der Gesundheitsförderung:
- Zertifizierung von Präventionskursen: Anbieter von Kursen (z. B. Yoga, Rückenschule, Stressbewältigung) reichen ihre Konzepte bei der ZPP ein.
- Qualitätssicherung: Nur Kurse, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, erhalten ein Prüfsiegel.
- Datenbank: Versicherte können über die ZPP-Datenbank bundesweit nach anerkannten Kursen suchen.
Kriterien für die Anerkennung
Damit ein Präventionskurs von der ZPP anerkannt wird, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein:
- Orientierung an den Leitfäden Prävention des GKV-Spitzenverbandes.
- Nachweis einer fachlich qualifizierten Kursleitung (z. B. Übungsleiterlizenz, Studium oder Berufsausbildung).
- Vermittlung von handlungsorientierten Inhalten, die nachhaltig das Gesundheitsverhalten verbessern.
- Festgelegte Mindestlaufzeiten und Kursumfänge (z. B. Anzahl der Einheiten, Dauer).
Bedeutung für Versicherte
Für Versicherte bedeutet ein ZPP-zertifizierter Kurs:
- Kostenerstattung: In der Regel übernehmen Krankenkassen 75–100 % der Kursgebühren, häufig bis zu zwei Kurse pro Jahr.
- Transparenz: Die Online-Suchfunktion der ZPP ermöglicht eine gezielte Auswahl nach Ort, Kursart oder Anbieter.
- Sicherheit: Nur geprüfte und qualitätsgesicherte Angebote werden anerkannt.
Kritik und Weiterentwicklung
Die ZPP gilt als sinnvolle Instanz für Qualitätssicherung, steht aber auch in der Kritik:
- Der bürokratische Aufwand für Anbieter ist hoch.
- Einige moderne Angebote (z. B. Crossfit, neuartige Online-Kurse) erfüllen die Kriterien nicht und werden daher nicht anerkannt.
Um digitale Angebote stärker einzubinden, hat die ZPP in den letzten Jahren die Zertifizierung von Online-Präventionskursen erweitert. Damit können Versicherte heute auch zahlreiche digitale Gesundheitsprogramme nutzen, die bezuschusst werden.