Verbandmittel

Verbandmittel sind medizinische Produkte, die zur Versorgung von Wunden, Verletzungen oder Hautschädigungen eingesetzt werden. Sie dienen dem Schutz, der Abdeckung, der Heilungsförderung und ggf. der Kompression von Wunden und gehören zur Basisversorgung in der Ersten Hilfe sowie in der professionellen medizinischen Behandlung.
Verbandmittel sind zentrale Bestandteile der medizinischen Wundversorgung und spielen eine wichtige Rolle in der Prävention von Infektionen, der Wundheilung und der Schmerzreduktion.
Funktion von Verbandmitteln und Einsatzbereiche
- Schutz der Wunde vor äußeren Einflüssen (z. B. Schmutz, Keime)
- Aufnahme von Wundsekret (Exsudat)
- Aufrechterhaltung eines feuchten Wundmilieus zur Förderung der Heilung
- Druckausübung zur Blutstillung oder Stabilisierung
- Fixierung anderer medizinischer Produkte (z. B. Salben, Wundauflagen)
Arten von Verbandmitteln
Wundauflagen: Sterile Materialien, die direkt auf die Wunde gelegt werden (z. B. Kompressen, Hydrokolloidpflaster)
Fixiermaterialien: Zur Befestigung von Wundauflagen oder Schienen (z. B. Mullbinden, Pflaster, Netzverbände)
Polstermaterialien: Zum Druckschutz oder zur Ruhigstellung (z. B. Watte, Schaumstoffe)
Spezialverbände: Für bestimmte Anwendungen, z. B. Kompressionsverbände bei Venenleiden oder Verbände mit Silberionen bei infizierten Wunden
Rechtliche Einordnung
Verbandmittel zählen zu den Medizinprodukten und unterliegen der europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR). In Deutschland werden sie im Heil- und Hilfsmittelverzeichnis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) geführt. Sie sind von sogenannten Arzneimitteln abzugrenzen, auch wenn sie ergänzend mit Wirkstoffen beschichtet sein können (z. B. antiseptische Verbände).
Beispiele für Verbandmittel
- Sterile Mullkompressen
- Heftpflaster und Wundschnellverbände
- Elastische Binden
- Hydrogele und -schäume
- Kompressionsstrümpfe (bei entsprechender Verordnung als Hilfsmittel)