beitragsfrei

Beitragsfrei bedeutet in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), dass für eine bestimmte Person oder in einem bestimmten Zeitraum keine Beiträge zur Krankenversicherung gezahlt werden müssen, obwohl dennoch ein Versicherungsschutz besteht. Der Status 'beitragsfrei' beinhaltet einen vollwertigen Versicherungsschutz ohne eigene Beitragszahlung, z. B. bei Familienversicherung oder Elternzeit. Dennoch müssen alle Voraussetzungen genau geprüft und regelmäßig kontrolliert werden, um Nachzahlungen zu vermeiden.

Beitragsfreiheit bedeutet nicht automatisch, dass keinerlei Leistungspflichten bestehen. Vielmehr wird der Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung vollumfänglich gewährt. Bei jeder beitragsfreien Versicherung muss geprüft werden, ob die Voraussetzungen tatsächlich erfüllt sind. Wird beispielsweise die Einkommensgrenze überschritten, entfällt der beitragsfreie Status rückwirkend.

• Familienversicherung: Ehepartner und Kinder können unter bestimmten Voraussetzungen beitragsfrei über ein gesetzlich versichertes Familienmitglied mitversichert sein (§ 10 SGB V).
  Voraussetzungen sind u. a.:
  
  - Kein oder nur geringes eigenes Einkommen (max. 505 €/Monat bzw. 538 € bei Minijob, Stand 2025)
  - Wohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt in Deutschland
  - Kein eigener vorrangiger Versicherungsschutz
   
• Mutterschutz und Elternzeit: Während des Mutterschutzes und der Elternzeit bleibt der Versicherungsschutz erhalten, ohne dass Beiträge fällig werden, wenn zuvor eine Pflichtversicherung bestand.
   
• Bezug von Bürgergeld: Die Beiträge übernimmt in diesem Fall der Staat über die Bundesagentur für Arbeit. Die Betroffenen selbst zahlen nichts.
   
• Beurlaubung bei Studenten: Unter bestimmten Bedingungen bleibt der Krankenversicherungsschutz während eines Urlaubssemesters bestehen, ohne dass Beiträge gezahlt werden müssen (abhängig vom Status und der Art der Beurlaubung).