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Versandapotheken – Medikamentenkauf per Klick

veröffentlicht am 16.11.2017 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Seit einigen Jahren sind Versandapotheken für viele Menschen eine Alternative zur klassischen Apotheke. Denn die Arzneimittel können bequem online von zu Hause aus bestellt werden, was besonders nützlich bei einer geringen Apothekendichte vor Ort ist. Doch gibt es auch Nachteile?

2017-11-16T08:20:00+00:00
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Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten

Noch gilt für sämtliche rezeptpflichtigen Arzneimittel derselbe Preis, egal, ob der Kauf online oder vor Ort erfolgt. Diese Preisbindung wurde 2012 auch für ausländische Versandapotheken festgelegt. In den Jahren 2016 und 2017 kam allerdings die Diskussion über ein Verbot des Onlineverkaufs verschreibungspflichtiger Medikamente auf. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs Ende 2016. Mit der Preisbindung werde laut Gerichtshof der freie Warenverkehr beschränkt. Dies treffe besonders die ausländischen Onlineapotheken. Während ausländische Apothekenshops daher nun Rabatte auf ihre Produkte anwenden dürfen, gelten die Einheitspreise für rezeptpflichtige Medikamente für deutsche Versandapotheken weiterhin.
Bei den derzeit stattfindenden Sondierungsgesprächen (Stand: 13.11.2017) ist das aufgrund des Urteils von Hermann Gröhe (CDU) geforderte Versandverbot für rezeptpflichtige Medikamente ein Thema. Sollten sich die Koalitionspartner für ein solches Verbot entscheiden, wären künftig wohl nur noch verschreibungsfreie Arzneimittel online erhältlich.  

Vorgehen bei Bestellung rezeptpflichtiger Arzneimittel

Verschreibungspflichtige Medikamente können nicht direkt online bestellt werden, da die Onlineapotheken das Originalrezept benötigen. Daher müssen Kunden der Apotheke das von ihrem behandelnden Arzt ausgestellte Rezept zusenden. Die Abwicklung des Kaufs geschieht in folgenden Schritten:

  • einen Freiumschlag bei der gewünschten Versandapotheke anfordern (je nach Anbieter per E-Mail, Telefon oder Onlineformular)
  • das Rezept dann zusammen mit einer Angabe der Lieferadresse im Freiumschlag per Post an die Versandapotheke senden
  • Prüfung des Rezepts durch die Apotheker der Versandapotheke, wobei unter anderem die momentane Medikation, falls eine solche vorliegt, berücksichtigt wird
  • Lieferung des gewünschten Präparats an die gewünschte Adresse.

Vorgehen bei Bestellung verschreibungsfreier Medikamente

Im Vergleich zum Kauf von Medikamenten, die nur mit Rezept erhältlich sind, ist die Bestellung verschreibungsfreier Präparate einfacher. Wie bei jedem anderen Produkt, dass man im Internet erwerben kann, legt man das gewünschte Arzneimittel in den virtuellen Warenkorb, geht zur Kasse und schließt den Kauf unter Angabe der Lieferadresse und Bezahlmethode ab. Anschließend erhält der Kunde via E-Mail eine Bestellbestätigung.

Vorteile und Nachteile von Versandapotheken

Die Vorteile von Onlineapotheken liegen auf der Hand: Durch einen Vergleich von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (hier keine Festpreise) können Suchende Geld sparen. Billiger wird es auch, wenn man Arzneimittel auf Rezept bei einer ausländischen Versandapotheke erwirbt, da diese Rabatte anbieten darf.
Bestellungen können zudem bequem über das Internet erfolgen. Davon profitieren beispielsweise Berufstätige, die ein gewünschtes Präparat dank Onlineshop rund um die Uhr erwerben können.
Weiterhin haben Kunden einen Überblick über die Bandbreite von Produkten mit gleichen Wirkstoffen. In einer stationären Apotheke empfiehlt der Apotheker seinem Kunden, nachdem dieser seine Wünsche bzw. Beschwerden geschildert hat, in der Regel ein Medikament, wenn kein Rezept vorliegt. Somit fehlen dem Kunden in diesem Fall Vergleichsmöglichkeiten, insbesondere, was den Preis betrifft.
Da die Zahl der stationären Apotheken in Deutschland außerdem zurückgeht, sind Versandapotheken besonders für die ländliche Bevölkerung eine sinnvolle Alternative. So müssen die Kunden nicht für den Kauf eines jeden Arznei- bzw. Heilmittels in den nächst größeren Ort fahren.  

Ein Nachteil von Versandapotheken und damit gleichzeitig ein Vorteil niedergelassener Apotheken ist die persönliche Beratung durch Fachpersonal. Online können sich Kunden natürlich selbstständig über die Wirkstoffe und Preise von Präparaten informieren, spontane Nachfragen sind aber nicht direkt möglich. Versandapotheken bieten zwar einen Beratungsservice durch Fachpersonal per E-Mail, Telefon und / oder (Video-)Chat an, für viele Personen ist das allerdings nicht mit einem persönlichen Gespräch vergleichbar.
Zudem ist Betrug möglich – da es sich um virtuelle Shops handelt, kann es passieren, dass Kunden auf betrügerische Websites hereinfallen. So kaufen Kunden unwissentlich beispielsweise Medikamente ohne Wirkstoffe. Vor einem Kauf sollten Personen, die online ein Arzneimittel erwerben wollen, daher überprüfen, ob es sich um eine sichere Versandapotheke handelt. Wird auf der entsprechenden Apothekenwebsite das Logo mit dem weißen Kreuz auf grünem Untergrund angezeigt, bedeutet dies, dass die Apotheke im Versandhandelsregister zugelassen ist. Das allein garantiert aber noch keine absolute Sicherheit, daher sollten weitere Schritte durchgeführt werden. Wie genau man vorgehen sollte, erfahren Sie auf der Seite des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information.

 

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