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Pressemitteilung BKK Mobil Oil

Kinder nutzen das Fernsehen vor allem aus Langeweile – Eltern haben häufig schlechtes Gewissen

FORSA-Umfrage im Auftrag der BKK MOBIL OIL
veröffentlicht am 07.08.2020 von Redaktion krankenkasseninfo.de
2020-08-07T07:25:00+00:00

Die forsa-Umfrage im Auftrag der BKK Mobil Oil zum Thema Medienkonsum bei Kindern kam zu folgendem Ergebnis: Das Fernsehen steht bei den drei- bis achtjährigen Kindern trotz großer Beliebtheit von Smartphones und Tablets immer noch auf Platz 1. Rund 60 Prozent der Kinder nutzen das Angebot von Mediatheken und Streamingdiensten fast täglich oder sogar häufiger. Jedes dritte Kind, der regelmäßigen Nutzer, sitzt vorm Fernseher, wenn die Eltern keine Zeit für gemeinsame Aktivitäten haben. Kein Wunder also, dass 47 Prozent der befragten Studienteilnehmer mit Kindern, die den Fernseher mindestens einmal wöchentlich nutzen, immer wieder ein schlechtes Gewissen haben. Besonders ausgeprägt ist dies bei Erwerbstätigen und Eltern, die ohne Partner leben. 55 Prozent der Umfrage-Teilnehmer geben zudem an, dass sich der Medienkonsum ihrer Kinder einfach nicht richtig anfühlt.

Dazu Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Universitätsprofessor für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie an der Freien Universität Berlin: „Die Corona-Pandemie hat Eltern über einen längeren Zeitraum sehr gefordert. Die Bedürfnisse des Kindes, die eigene Arbeit im Homeoffice, Homeschooling – alles ohne Großeltern, Freunde und andere Familien – das war eine Belastungsprobe! Es macht also keinen Sinn, sich selbst zu ‚zermartern‘. Die zurückliegenden Monate waren eine Ausnahmesituation, in der niemand eine perfekte Lösung parat hatte.“ 

Modernes Mittel gegen Langeweile

Doch was genau waren die Motive für den gestiegenen Medienkonsum bei den Kids? Auch dies untersuchte die forsa-Umfrage. Die Fakten: Langeweile ist der vorherrschende Grund für eine Fernsehnutzung (45 Prozent). Fast die Hälfte der Familien (49 Prozent), deren Kind einen Fernseher nutzt, schaltet abends vor dem Schlafengehen den Fernseher ein. Etwas seltener, mit 43 Prozent, einfach nur zur Beschäftigung zwischendurch. Dagegen wird das Medium auch von einem Viertel der Kindergarten- und Grundschulkinder genutzt, um sich zu informieren. „Die Umfrage zeigt, dass fast alle Eltern angeben, darauf zu achten, dass die Inhalte altersgerecht aufbereitet sind oder einen pädagogischen Wert für ihr Kind haben. Auch Empfehlungen zu Altersbeschränkungen nehmen immerhin knapp 60 Prozent der Befragten ernst“, erklärt Prof. Dr. Herbert Scheithauer. Wer sich an diese Grundsätze hält, so auch die Feststellung der Befragten, kann auch positive Auswirkungen der TV-Nutzung benennen. So finden 58 Prozent der Eltern, deren Kinder Medien nutzen, dass der Fernseher zusammen mit anderen Medien den Sprachschatz ihres Kindes erweitert. 43 Prozent geben sogar an, dass der Medienkonsum die Kreativität des Nachwuchses fördert.

Fernsehen ersetzt keine Familienerlebnisse

Besonders Situationen wie die Zeit des Shutdowns machen aber auch die negativen Auswirkungen ausgedehnter Fernsehzeiten für die gesamte Familie spürbar. So geben rund die Hälfte der Befragten (41 Prozent) an, dass der Nachwuchs sich durch den Medienkonsum zu sehr bei anderen Aktivitäten eingeschränkt hat, der Bewegungsdrang und die Lust auf freies Spiel ohne Spielvorgaben sinkt. 37 Prozent meinen sogar, dass der Medienkonsum ihr Kind nervös und reizbar mache. „Grundsätzlich gilt: Neben dem eigentlichen Medienkonsum ist insbesondere die Nutzungsintensität wichtig. Es gibt aber auch zusätzliche Faktoren, die eine negative Wirkung des Medienkonsums bewirken. Natürlich sollten Medien jeglicher Art nicht zum Selbstzweck werden und dauerhaft den direkten Austausch zwischen Kind und Eltern oder das Spiel mit Freunden ersetzen. Dies sollte nach wie vor im Vordergrund stehen, da Kinder im direkten Kontakt, Gespräch und Spiel wichtige Dinge lernen“, erklärt Prof. Dr. Herbert Scheithauer.

Nähere Informationen und weitere Anregungen zu alternativen Beschäftigungsideen gibt es unter bkk-mobil-oil.de/medienkonsum.

 

 

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