Umfrage: Studenten fühlen sich besonders in Hessen stark gestresst
Höhere Belastungen durch Bologna-Reform
In Hessen antworteten signifikant mehr Befragte als im Bundesdurchschnitt, dass sie unter einem hohen Stresslevel zu leiden hätten. Und im Umkehrschluss gaben deutlich weniger als im bundesweiten Schnitt an, dass die Stressfaktoren im Studium gering seien. Als stressauslösende Faktoren wurden Abschlussarbeiten und Prüfungsvorbereitungen, aber auch die Studienstrukturen genannt. Die Stressexpertin und Psychologin Ursula Kohlmann von der AOK Hessen macht auch die so genannte Bologna-Reform für diese Ergebnisse mit verantwortlich. Denn diese EU-weite Reform hatte seit der Jahrtausendwende stärkere Reglementierung und höhere Prüfungsbelastungen zur Folge.
Entspannung statt Optimierung
Bei der Frage nach den individuellen Strategien gegen Stress gaben viele Studierende an, dass sie mit Priorisierungs- und To-Do-Listen arbeiten. Seltener dagegen wurden Entspannungsmethoden, Sport oder Yoga genannt. Die AOK-Expertin sieht das eher kritisch:„Natürlich kann eine bessere Selbstorganisation helfen. Man kann sich aber auch in noch mehr Stress hinein organisieren und dann am Ende gar kein Land mehr sehen. Gezielt geschaffene Freiräume für Bewegung, einen Yoga-Kurs oder das Zusammensein mit Freunden können das subjektiv empfundene Stressgefühl dagegen deutlich senken.“
Die AOK Hessen bietet im Rahmen der Prävention spezielle Yoga-Kurse für Studierende in Prüfungssituationen an.
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