Krankenkassen lehnen Kostenübernahme für Cannabistherapie ab
Therapie soll Privatleistung bleibenDurch diese Haltung der Krankenkassen werden nun die rechtlichen und bürokratischen Hürden für Schwerkranke die auf Cannabis angewiesen sind, trotz neuer Gesetzeslage nicht abgebaut.
Legalisierung auf dem Papier
Seit Anfang des Jahres kann Cannabis aus Therapiegründen für Schwerkranke und Schmerzpatienten verschrieben werden. Es wurde eine staatliche Cannabis-Agentur geschaffen, die den Import, Anbau und Vertrieb der Heilpflanze regeln soll. Außerdem sollen die Kosten für eine entsprechende Behandlung ab sofort von der Krankenkasse übernommen werden, im Durchschnitt 540 Euro im Monat. Vor der Übernahme muss das Rezept von der Krankenkasse genehmigt werden. Bestehen im Einzelfall Zweifel an der Wirksamkeit einer Cannabis-Therapie können die Krankenkassen beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen ein Gutachten in Auftrag geben. Auf Grundlage des Ergebnisses kann eine Kostenübernahme abgelehnt werden.
Dauerhafte Einigung nicht absehbar
Zunächst hat der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung eine neue Studie bei der Bundesopiumstelle in Auftrag gegeben, um die Wirkung von Cannabis langfristig zu erforschen. Mit ersten Ergebnissen wird allerdings erst in einigen Jahren gerechnet. Wer bis dahin die Kosten für den medizinischen Gebrauch von Cannabis aufkommen wird, bleibt abzuwarten.
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Cannabis auf Rezept: Krankenkassen verzeichnen hohe Nachfrage
Die Nachfrage nach Cannabis auf Rezept ist offenbar deutlich höher als von Gesundheitspolitikern und Gremien ursprünglich erwartet wurde. Das berichtet die Rheinische Post nach einer eigenen Umfrage bei der Techniker Krankenkasse, der Barmer und dem AOK-Bundesverband.