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E-Health

Datenschutz: Wie gefährlich sind die Apps der Krankenkassen für die Privatsphäre?

Bundesregierung warnt vor Schattenseiten der Gesundheits-Apps
veröffentlicht am 17.07.2015 von Redaktion krankenkasseninfo.de

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Die Bundesbeauftragte für Datenschutz, Andrea Voßhoff, hat in einer Erklärung vor den Gefahren durch die zunehmenden Gesundheits-Apps von Krankenkassen gewarnt.

2015-07-17T09:15:00+00:00
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Die Bundesbeauftragte für Datenschutz, Andrea Voßhoff, hat in einer Erklärung vor den Gefahren durch die zunehmenden Gesundheits-Apps von Krankenkassen gewarnt. Die oberste Datenschützerin der Republik mahnte vor allem die Kunden von privaten Krankenkassen, gegenüber den Versicherungsunternehmen nicht unbedacht sensible Informationen preiszugeben. Denn viele der Anwendungen, mit denen man z.B. Aktivitäten nachweisen kann, sind in der Lage, Daten zu sammeln, die Auskunft geben können über den persönlichen Lebensstil. Dazu gehören beispielsweise das Essverhalten, sportliche Aktivitäten oder der Zustand innerer Organe wie die des Herzens.

Gefahren und möglichen Nutzen ins Verhältnis setzen

Versicherte sollten langfristige Gefahren für die Privatsphäre genau mit den eher kurzfristigen Vorteilen solcher Anwendungen genau abwägen, so Voßhoff. In Bezug auf die gesetzlichen Krankenkassen forderte Voßhoff, dass der rechtliche Schutz, den GKV-Versicherte vor Datenzugriffen durch die eigene Krankenkasse genießen, auch auf PKV-Versicherte ausgeweitet werden sollte. Der AOK-Bundesverband bekräftigte indes in einer Stellungnahme, dass die bundesweit eingesetzte Rezeptdatenbank-App "gesund genießen" mit einer Datenschutzvereinbarung verknüpft ist, die eine Speicherung oder Übertragung der Daten ausschließt. „Vom Nutzer eingegebene Informationen, z.B. für die Berechnung des BMI, werden ausschließlich lokal in der App verwendet und nicht weiterverarbeitet.“, so ein Sprecher des AOK-Bundesverbandes gegenüber krankenkasseninfo.de

GKV-Versicherte sicher vor Datenmissbrauch  

Auch der Pressesprecher der DAK Gesundheit, Jörg Bodanowitz äußerte sich in einer aktuellen Stellungnahme zur App-Debatte: "Mit Hilfe unserer Diagnose-App ist es für die Versicherten möglich, den Zahlencode auf einer Krankschreibung zu übersetzen und so zu erfahren, welche exakte ärztliche Diagnose erstellt wurde. Als gesetzliche Krankenkasse wollen und dürfen wir keinerlei Gesundheitsdaten unserer Versicherten über Apps erfassen, speichern oder statistisch auswerten, um auf dieser Basis Beiträge zu kalkulieren. Wir versichern die Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand.  Daher gibt es bei dieser Anwendung keinerlei Anbindung an unsere Backend-Systeme."

Axel Wunsch, Pressesprecher der BARMER GEK, sagte auf eine Anfrage hin, dass die größte Krankenkasse in Deustchland wert darauf lege, dass durch Apps wie z.B. FIT2GO, Arztnativi-App oder die Service-App möglichst keine personenbezogenen Daten übertragen werden. "Dort, wo dies erforderlich sein sollte, geschieht dies nur auf gesicherten Wegen, also verschlüsselt.", so Wunsch.

 

 

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