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Zahntourismus

Zahnersatz in Polen?

Gesundheitstourismus nach Mittel- und Osteuropa steht hoch im Kurs
veröffentlicht am 08.12.2021 von Redaktion krankenkasseninfo.de

Zahnbehandlungen und Zahnersatz in Polen sind für viele Versicherte selbstverständlich Zahnbehandlungen und Zahnersatz in Polen sind für viele Versicherte selbstverständlich(c) steffen hellwig / pixelio.de
Auch in der Medizin hat die Globalisierung Einzug gehalten. "Die Zähne in Polen machen lassen", aber auch Schönheits-OPs oder Kuraufenthalte in östlichen Nachbarländern wie Polen sind beliebt, auch weil sie günstig zu haben sind. Worauf sollten Versicherte achten?

2021-12-08T13:56:00+00:00
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Kosten für Zahnersatz in Polen

Operative Eingriffe und Kuraufenthalte, aber auch Zahnbehandlungen und Zahnersatz sind im östlichen EU-Ausland wie in Polen oder Ungarn häufig günstiger. Und da die Krankenkassen in der Regel die gleichen Kosten wie im Inland übernehmen, fällt der Eigenanteil für den Patienten häufig geringer aus. Für hochwertigen Zahnersatz in Polen kann je nach Heil- und Kostenplan so die Ersparnis beim Eigenanteil bei einer vierstelligen Summe zwischen 1.000 und 5.000 Euro liegen.   

Diese Entwicklung wurde durch die Verabschiedung der EU-Richtlinie 24/2011 ermöglicht. Darin entschied die Europäische Union über eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung. Diese schließt eine medizinische Notfallversorgung ebenso ein, wie geplante medizinische Behandlungen. EU-Angehörige sind nicht mehr an inländische Ärzte und Krankenhäuser gebunden, sondern können den Behandlungsort unabhängig von Landesgrenzen wählen.

Wie finde ich einen Zahnarzt in Polen?

Die meisten hochqualifizierten Anbieter in Grenznähe bieten deutschsprachigen Service und haben professionelle deutschsprachige Internetauftritte. das gilt sowohl für Zahnarztpraxen als auch Zahnkliniken. Eine unabhängige Zertifizierungsstelle für polnische Zahnärzte gibt es nicht, aber die Empfehlungen anderer Patienten und die allgemeine Qualität der Webseiten können wertvolle Hinweise liefern. Auch sollte für die Auswahl gelten: Nicht der Preis für Kronen, Brücken oder Implantate allein entscheidet. Holen Sie verschiedene Angebote ein, recherchieren Sie gründlich vorab im Netz oder holen Sie Erkundigungen über den Zahnarzt bzw die Zahnklinimk auch vor Ort ein.

Kommunikation ist elementar

Wird eine Behandlung beim Zahnarzt oder eine Operation im Ausland in Betracht gezogen, sollte vorab gründlich recherchiert werden. Entscheidend ist, dass diese qualitativ per se nicht schlechter sind, wie die Deutsche Gesellschaft für Ästhetische-Plastische Chirurgie (DGAEPC) weiß. Trotzdem müssen einige Dinge berücksichtigt werden. Die größte Hürde bilden mögliche Verständigungsprobleme. Die DGAEPC warnt vor Eingriffen, wenn die Kommunikation mit dem ärztlichen Personal nicht reibungslos funktioniert. Dolmetscher können zur Hilfe heran gezogen werden, die Kosten dafür werden aber nicht zwangsläufig von der Krankenkasse übernommen. Durchrechnen lohnt sich!

Auch Pauschalangebote sollten gemieden werden. Da Kosten für Unterkunft und Anreise von der Krankenkasse nicht übernommen werden, können Gesamtpakete verlockend sein. Doch insbesondere bei ästhetischen Eingriffen lernen die Patientinnen den behandelnden Arzt nur kurz vorher kennen und es gibt kaum Bedenkzeit zwischen einem Beratungsgespräch und der Operation.

Genehmigung und Kostenübernahme

Fällt die Wahl schließlich auf einen Arztbesuch oder eine Zahnbehandlung im Ausland, muss zunächst ein Heil- und Kostenplan von der Krankenkasse genehmigt werden. Das gilt etwa für Zahnersatz in Polen ebenso wie etwa für zahnkosmetische Behandlungen in Ungarn. Die Krankenkassen in Deutschland leisten den Festzuschuss für Auslandsbehandlungen in derselben Höhe wie für einheimischen Zahnersatz. 

Genaue Informationen zum Ablauf der Kostenübernahme hat die Nationale Kontaktstelle für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung auf ihrer Website zusammen gestellt.

Vorsicht Kostenfalle bei Nachbehandlungen

Für medizinische Eingriffe aller Art gilt: Bei Nachbehandlungen lauert die größte Kostenfalle. Denn Kosten für Nachbehandlungen von ästhetischen Eingriffen oder eventuellen Korrekturen werden nicht erstattet. Auch bei Behandlungen vom Zahnarzt kann es im Nachhinein zu erheblichen Zuzahlungen kommen. Wenn es zu Beschwerden in Deutschland kommen sollte, haben die behandelnden Ärzte häufig keine Einsicht in die Krankenakten aus dem Ausland.

Das erschwert Nachkontrollen und führt zu einem erhöhten medizinischen Risiko. Trotzdem boomt der Medizintourismus, insbesondere nach Polen und nicht nur bei Zahnkronen oder Zahnimplantaten. Gesundheitstourismus nach Mittel- und Osteuropa ist für viele Versicherte zu einer echten Alternative zu Behandlungen in Deutschland geworden. Genaue Zahlen dazu liegen allerdings nicht vor. Weil es sich formal um eine reguläre Kassenleistung handelt, werden medizinische Behandlungen im Ausland als reguläre Kassenleistung abgerechnet und nicht gesondert aufgeführt.  


 

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